Wieder einmal gibt es gute Nachrichten in der Corona-Pandemie zu vermelden. Denn wie der Mainzer Impfstoffhersteller Biontech jetzt berichtet, soll der entwickelte Impfstoff gegen Covid-19 auch gegen die bisher aufgetretenen Varianten wirksam sein. Dies beinhaltet die sich aktuell stark ausbreitende Delta-Variante. Zunächst müssen deshalb keine Änderungen an dem Impfstoff vorgenommen werden.
Diese gute Nachricht verbreitete Biontech-Chef Ugur Sahin am Dienstag bei der Online-Hauptversammlung des Unternehmens: “Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass eine Anpassung unseres Impfstoffs an kursierende Varianten notwendig ist“, machte Sahin deutlich. Trotzdem wolle man sich für alle Eventualitäten vorbereiten. Biontech habe bereits damit begonnen an flexiblen Verfahren in den Bereichen Technologie, Produktion und Zulassung zu arbeiten. Aus diesem Grund analysiere Biontech ständig die Wirksamkeit des Impfstoffes gegen die auftretenden Varianten, um so schnell reagieren zu können, falls eine dritte Dosis notwendig wird oder der Impfstoff an das Virus angepasst werden müsse.
Zur Zeit nehme das Wissen über die neuen Varianten von Sars-Cov2 ständig zu. Man beobachte, dass die Immunität der geimpften Personen mit der Zeit nachlasse und immer neue Varianten des Virs entstehen. “Ich gehe davon aus, dass eine dritte Impfung für die Auffrischung der Immunität von einem hohen Wert sein könnte. Allerdings wissen wir noch nicht, wann und wie oft eine Auffrischimpfung erforderlich sein wird“, gab Sahin ehrlich zu. In diesem Jahr plant man nach Sahins Worten gemeinsam mit dem US-Pharmaunternehmen Pfizer 3 Milliarden Dosen an Corona-Impfstoff zu produzieren. Für das kommende Jahr soll die Produktionsmenge noch einmal gesteigert werden, wobei 50 % der Produktion von Biontech selbst produziert werden soll.
Zuletzt war bekannt geworden, dass zahlreiche Impfstoffe gegen die Corona-Varianten eine leicht geminderte Wirkung zeigen. In Großbritannien wurde festgestellt, dass der Biontech-Impfstoff gegen die sogenannten Delta-Variante “nur“ noch zu 79 Prozent schütze. Der Schutz der AstraZeneca-Impfstoffes soll laut Forschern aus Schottland sogar lediglich bei 60 Prozent gegen die Delta-Variante liegen. Dies sei jedoch kein Problem, wie der Frankfurter Virologe Dr. Martin Stürmer (52) bestätigt: “Auch wenn die Impfwirkung um ein paar Prozent vermindert sein sollte, ist es alles andere als dramatisch.“ Denn die Untersuchungen zeigen, dass alle Impfstoffe auch weiterhin schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle vermeiden könnten. Natürlich gäbe es Personen, die trotz ihrer Impfung leichte Corona-Symptome bekämen, aber hier “muss man die Kirche im Dorf lassen“, wie Stürmer anmerkt.
