Die Zahl der Pädagoginnen und Pädagogen in deutschen Kitas ist binnen zehn Jahren um 51 Prozent gestiegen. Zum 1. März 2023 arbeiteten rund 702.200 Betreuungskräfte dort, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. 2013 waren es noch 465.000 gewesen. Damals trat der Rechtsanspruch auf Betreuung für ein- bis dreijährige Kinder in Kraft.
Im selben Zeitraum wuchs die Zahl der betreuten Kinder in den Tageseinrichtungen um 22 Prozent. 3,93 Millionen Kinder waren es 2023. Den Anstieg führten die Statistiker auf den Ausbau der Betreuung von Kindern unter drei Jahren zurück. 2013 wurden 503.900 Kinder unter drei Jahren betreut, zehn Jahre später waren es 721.600.
Obwohl die Zahl der Pädagoginnen und Pädagogen stieg, gilt die Personalsituation als angespannt. Grund dafür ist, dass Kinder unter drei Jahren eine intensivere Betreuung brauchen als ältere Kinder. In Gruppen mit unter Dreijährigen kamen auf eine Betreuungskraft im Schnitt vier Kinder. Bei Gruppen ab drei Jahren bis zum Schuleintritt waren es durchschnittlich 7,8 Kinder pro Pädagoge. Zudem arbeiten zwei Drittel der Erzieherinnen und Erzieher in Teilzeit.
In der Tagespflege arbeiteten 2023 rund 41.200 Tagesmütter und -väter. Ihre Zahl sank im Vergleich zu 2013 um sechs Prozent. Dagegen nahm die Zahl der betreuten Kinder in der öffentlich geförderten Tagespflege in dem Zeitraum um 19 Prozent zu. Sie lag 2023 bei 166.700 Kindern. Davon waren 135.500 Kinder jünger als drei Jahre.
Sechs Prozent des pädagogischen Personals war 2023 noch in einer Berufsausbildung. Im Vergleich zu 2013 hat sich dieser Anteil mehr als vervierfacht. Das gilt auch als Grund für das vergleichsweise junge Alter der Erzieherinnen und Erzieher in Kitas. Rund 40 Prozent waren 2023 jünger als 35 Jahre. Im gesamtdeutschen Durchschnitt sind rund 30 Prozent der Erwerbstätigen jünger als 35 Jahre.
2022 schlossen rund 53.100 Menschen eine Ausbildung zum Erzieher, Sozialassistenten oder sozialpädagogischen Assistenten ab. Dabei lag die Zahl aus Schleswig-Holstein noch nicht vor. Zehn Jahre zuvor hatten inklusive Schleswig-Holstein noch 42.700 Menschen ihre Ausbildung in einem der drei häufigsten Erziehungsberufe abgeschlossen.
In den Erziehungsberufen lassen sich deutlich mehr Frauen als Männer ausbilden. Dennoch stieg der Männeranteil in den vergangenen zehn Jahren von knapp 14 Prozent auf knapp 18 Prozent.
Hinzu kommen Ausbildungsabschlüsse aus dem Ausland. 2022 gab es insgesamt 2232 Verfahren zur Anerkennung eines ausländischen Abschlusses als Erzieher. Davon wurden 1509 positiv beschieden.
ald/cfm