Der Milliardär und Mitbegründer von Microsoft, Paul Allen, gehört nicht zu den bekanntesten Namen, die derzeit am sogenannten "Billionaire Space Race" beteiligt sind. Aber er hat kürzlich neue Informationen über ein Projekt veröffentlicht, das seinen Bekanntheitsgrad ein wenig erhöhen könnte: die mobile Startplattform Stratolaunch, die gleichzeitig das größte Flugzeug der Welt ist. Mit diesem Flugzeug können Raketen aus der Luft gestartet werden, um einen Vorsprung ins All zu bringen. Jean Floyd, Chief Executive Officer der Firma Stratolaunch Systems Corp, wird in der offiziellen Pressemitteilung zur Ankündigung der neuen Trägerraketen wie folgt zitiert:
"Wir freuen uns, zum ersten Mal einige Details über die Entwicklung unserer eigenen, geschützten Stratolaunch-Trägerraketen bekannt geben zu können, mit denen wir eine flexible Startmöglichkeit bieten werden, die ihresgleichen sucht. Unabhängig von der Nutzlast und der Umlaufbahn wird es bald so einfach sein, einen Satelliten ins All zu bringen, wie einen Flug zu buchen."
Genaue Angaben zum Stratolaunch wurden noch nicht veröffentlicht, aber einem NBC-Bericht zufolge wird er eine Flügelspannweite haben, die weiter reicht als ein Fußballfeld. Und es ist geplant, dass die Raketen unter den Flügeln untergebracht und in einer Höhe von 35.000 Fuß ins All geschossen werden.
Der Stratolaunch, der sich noch in der Entwicklung befindet, wird zwar angeblich das größte Raumschiff seiner Art sein, aber nicht das erste. Die Technik des Starts aus der Luft ist auch die Domäne von Northrop Grumman, das vor kurzem ein 55-Fuß-Raumschiff namens Pegasus von einem Jumbo-Jet aus startete, der für diese Aufgabe umgebaut wurde. Stratolaunch Systems will das Gleiche tun und verspricht, bis 2020 Pegasus-Raketen von seiner mobilen Plattform aus zu starten. 2022 sollen dann die eigenen größeren und leistungsfähigeren Mittelstreckenraketen folgen.
Der Start von Raketen aus der Luft hat aufgrund der größeren Flexibilität und Mobilität seine eigenen Vorteile, und Stratolaunch hofft, dass sich dadurch auch die Kosten und der Aufwand für Weltraumstarts verringern lassen, so dass Satellitenstarts schließlich "so einfach wie die Buchung eines Fluges"
werden.