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Biden zeigt sich entsetzt über Gewalt gegen Demonstranten in Myanmar

US-Präsident: Brutales Vorgehen der Armee "skandalös"

US-Präsident Joe Biden hat das brutale Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen Demonstranten in Myanmar scharf verurteilt. "Es ist schrecklich", sagte Biden am Sonntag in seinem Heimatstaat Delaware. "Es ist absolut skandalös und nach den mir vorliegenden Informationen sind sehr viele Menschen vollkommen unnötig getötet worden."

Am Samstag waren in Myanmar nach UN-Angaben mindestens 107 Menschen - darunter sieben Kinder - von Sicherheitskräften erschossen worden. Örtliche Medien berichteten von 114 Toten. Es war der bislang blutigste Tag der Proteste gegen die Militärherrschaft in Myanmar.

Bei neuen Protesten am Sonntag wurden erneut mehrere Menschen getötet. Staatliche Medien bestätigten den Tod von zwei Männern und zwei Frauen in Monywa. Auch in Myingyan wurde laut Rettungskräften eine Frau getötet.

Seit dem Militärputsch vor rund acht Wochen sieht sich die Junta in Myanmar massiven Protesten gegenüber, gegen die sie äußerst brutal vorgeht. Mehr als 2600 Demonstranten wurden seit Beginn der Proteste festgenommen, insgesamt mehr als 420 Menschen wurden nach Angaben von örtlichen Menschenrechtsaktivisten getötet. Die Demonstranten fordern unter anderem die Freilassung der entmachteten De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi und eine Rückkehr zur Demokratie.

by OLIVIER DOULIERY