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Biden will nach Amtsantritt mit Trudeau als erstem ausländischen Politiker reden

Von neuem US-Präsidenten gestoppter Bau der Pipeline Keystone XL als Thema

Der neue US-Präsident Joe Biden will das erste Telefonat mit einem ausländischen Staatenlenker nach seinem Amtsantritt mit dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau führen. Bei dem für Freitag geplanten Gespräch solle es um die "wichtige Beziehung" der USA zu dem Nachbarland gehen, sagte Biden-Sprecherin Jen Psaki am Mittwoch in ihrem ersten Pressebriefing im Weißen Haus.

Ein Hauptthema des Telefonats wird nach ihren Angaben die Entscheidung des neuen Präsidenten sein, den Bau der umstrittenen Pipeline Keystone XL zwischen den USA und Kanada zu stoppen. Nur wenige Stunden nach seiner Vereidigung hatte Biden am Mittwoch eine entsprechende Verordnung unterzeichnet. Der kanadische Konzern TC Energy, der das Projekt bislang betrieb, reagierte "enttäuscht" auf Bidens Beschluss und stellte die Bauarbeiten bereits ein.

Die kanadische Regierung befürwortet die Pipeline, die rund 500.000 Barrel Öl am Tag aus Teersandvorkommen in der kanadischen Provinz Alberta zu Raffinerien im US-Bundesstaat Texas befördern sollte. Die kanadischen Aufsichtsbehörden hatten den Bau von Keystone XL im Jahr 2010 genehmigt.

Der frühere US-Präsident Barack Obama, dessen Stellvertreter Biden war, blockierte dann jedoch den Bau der 1947 Kilometer langen Röhre vor allem aus Gründen des Klimaschutzes. Obamas Amtsnachfolger Donald Trump wiederum gab 2017 grünes Licht für Keystone XL. Diese Entscheidung seines Vorgängers hob Biden dann an seinem ersten Amtstag auf.

Umweltschützer hatten in den vergangenen Jahren immer wieder vor katastrophalen Folgen möglicher Lecks in der Pipeline gewarnt. Sie monierten außerdem, dass bei dem komplizierten Verfahren zur Ölgewinnung aus Teersand zu viel klimaschädliche Treibhausgase freigesetzt würden.

by Lars Hagberg