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Biden will globaler Impf-Initiative Covax vier Milliarden Dollar bereitstellen

G7-Staaten beraten am Freitag über Koordination von Anti-Corona-Kampf

US-Präsident Joe Biden will dem globalen Covax-Programm für Impfungen gegen das Coronavirus vier Milliarden US-Dollar (3,3 Milliarden Euro) zur Verfügung stellen. Diese Zusage werde Biden am Freitag bei einer Onlinekonferenz der Staats- und Regierungschefs der G7-Gruppe treffen, kündigte am Donnerstag das Weiße Haus an. Zwei Milliarden Dollar von dieser Summe sollen demnach bereits bis Ende Februar freigegeben werden.

Die Covax-Initiative setzt sich für eine faire weltweite Verteilung der Corona-Vakzine ein. Geleitet wird Covax gemeinsam von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der Impfallianz Gavi und dem Bündnis Cepi zur Impfstoffforschung.

Covax spiele eine "wesentliche Rolle" im globalen Kampf gegen die Corona-Pandemie, betonte ein hochrangiger Mitarbeiter des Weißen Hauses in Washington. Die Unterstützung anderer Länder im Vorgehen gegen das Virus mindere die von der Pandemie ausgehenden Gefahren überall in der Welt und auch für US-Bürger, erläuterte der Mitarbeiter den Kurs der Biden-Regierung.

Bei dem virtuellen Gipfel der Gruppe sieben führender Industriestaaten am Freitag wird die Koordination der Maßnahmen gegen die Pandemie ein zentrales Thema sein. Der G7 gehören Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, die USA und Kanada an. Den Vorsitz hat derzeit Großbritannien inne.

Der französische Staatschef Emmanuel Macron schlug im Vorfeld der G7-Beratungen vor, dass die westlichen Staaten drei bis fünf Prozent ihrer Vorräte an Corona-Vakzinen nach Afrika liefern. Eine Lieferung in diesem Volumen werde die Impfkampagnen in den westlichen Staaten "um keinen einzigen Tag verlangsamen", sagte Macron der britischen Zeitung "Financial Times". Nach seinen Worten unterstützt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine entsprechende gesamteuropäische Initiative.

Der Mitarbeiter des Weißen Hauses sagte, derzeit liege der Schwerpunkt der US-Regierung darauf, die Covax-Initiative finanziell zu unterstützen. Wenn die USA aber einmal ausreichend Vorräte an Vakzinen hätten, würden sie die Spende von überzähligen Impfdosen in Erwägung ziehen.

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus appellierte unterdessen an die Impfstoff-Hersteller, ihre Zusagen an das Covax-Programm einzuhalten. Covax sei so weit, die Vakzine zu verteilen, "und wartetet darauf, dass mehrere Hersteller ihre Verpflichtungen erfüllen", sagte Tedros.

Rund 336 Millionen Impfdosen des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca sowie 1,2 Millionen Dosen der Mainzer Firma Biontech und ihres US-Partners Pfizer sollen später im Februar über das Covax-Programm ausgeliefert werden.

by Alain JOCARD