82595:

Biden verteidigt Truppenabzug aus Afghanistan gegen Kritik

US-Präsident bezeichnet Evakuierungsmission als "außergewöhnlichen Erfolg"

US-Präsident Joe Biden hat Kritik nach dem Abschluss des Truppenabzugs aus Afghanistan entschieden zurückgewiesen. Die Evakierungsmission der vergangenen Wochen zur Rettung westlicher Staatsbürger und afghanischer Ortskräfte sei ein "außergewöhnlicher Erfolg" gewesen, sagte Biden am Dienstag in einer Fernsehansprache im Weißen Haus. "Wir haben eine der größten Luftbrücken der Geschichte abgeschlossen". Kein Land habe jemals etwas Vergleichbares auf die Beine gestellt.

Biden verteidigte in seiner kämpferischen Rede auch seine Entscheidung, an einem Ende des Militäreinsatzes bis zum 31. August festzuhalten. Er habe die Wahl gehabt, den Abzug abzuschließen oder den Konflikt mit den radikalislamischen Taliban zu "eskalieren". Dann hätte er "tausende" zusätzliche Soldaten ins Land schicken und den Krieg in "ein drittes Jahrzehnt" führen müssen.

"Es war an der Zeit, diesen Krieg zu beenden", sagte Biden. "Der Krieg in Afghanistan ist jetzt zu Ende."

Die USA hatten ihren 20-jährigen Militäreinsatz in Afghanistan in der Nacht zum Dienstag abgeschlossen. Die letzten Soldaten verließen an Bord einer US-Militärmaschine die Hauptstadt Kabul.

Biden ist wegen der teils chaotischen Umstände des Truppenabzugs, der Machtübernahme der Taliban und wegen des Anschlags von vergangener Woche nahe des Flughafens von Kabul mit mehr als hundert Toten massiv in die Kritik geraten. Unter den Toten des Anschlags waren auch 13 US-Soldaten.

Kritisiert wird Biden auch dafür, dass zahlreiche US-Bürger in Afghanistan zurückgelassen wurden. Der Präsident bekräftigte nun, die USA seien entschlossen, ihnen bei der Ausreise zu helfen, sollten sie dies wünschen. "Für die verbleibenden Amerikaner gibt es keine Deadline."

by Brendan Smialowski