Der neugewählte US-Präsident Joe Biden hat in seiner Siegesrede versprochen, sich für eine Versöhnung des Landes einzusetzen. Der US-Demokrat bezeichnete seinen Wahlsieg am Samstagabend (Ortszeit) in seiner Heimatstadt Wilmington als "klar" und "überzeugend". "Ich verspreche ein Präsident zu sein, der nicht spalten, sondern vereinen will." Biden grenzte sich damit von Amtsinhaber Donald Trump ab, ohne ihn beim Namen zu nennen.
Der frühere Vizepräsident rief zu einem neuen politischen Miteinander auf. Es sei an der Zeit, das Land zu "heilen", die "Ära der Verteufelung" müsse enden. "Wir müssen aufhören, unsere Gegner wie Feinde zu behandeln. Sie sind keine Feinde. Sie sind Amerikaner." Für ihn gebe es keine demokratischen oder republikanische Bundesstaaten, sondern nur die "Vereinigten Staaten", betonte Biden.
An Trumps Wähler appellierte der 77-Jährige, ihm als Präsident eine Chance zu geben. "Ich verstehe eure Enttäuschung. Ich habe selbst ein paar Mal verloren, aber lasst uns jetzt gegenseitig eine Chance geben."
Biden, der am Vormittag zum Sieger der Präsidentschaftswahl vom Dienstag ausgerufen worden war, kündigte für Montag die Bildung einer Expertengruppe im Kampf gegen die Corona-Pandemie an. Diese solle einen Plan entwerfen, der umgehend nach seinem Amtsantritt am 20. Januar umgesetzt werden könne. Der Präsident soll dann als 46. Präsident der US-Geschichte vereidigt werden.
by Andrew Harnik