Inmitten bilateraler Spannungen und internationaler Großkrisen haben sich US-Präsident Joe Biden und Chinas Staatschef Xi Jinping zum ersten Mal seit einem Jahr wieder getroffen. Biden empfing Xi am Mittwoch mit einem längeren Handschlag auf dem Landsitz Filoli nahe der kalifornischen Stadt San Francisco. "Wir müssen sicherstellen, dass Wettbewerb nicht in einen Konflikt ausartet", sagte der US-Präsident zum Auftakt der mehrstündigen Gespräche.
Xi sagte bei dem Treffen am Rande des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec), die beiden rivalisierenden Wirtschafts- und Militärmächte dürften sich nicht "den Rücken zukehren". "Der Planet ist groß genug, dass beide Länder erfolgreich sein können", fügte der chinesische Präsident hinzu.
Das Treffen sollte einer Verbesserung der Beziehungen der beiden Länder dienen. Themen waren auch der Nahost-Krieg und der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Zwischen Peking und Washington gibt es eine Reihe von Konfliktfeldern, vom Handel und die Mikrochip-Produktion über Menschenrechte bis hin zum Streit um Taiwan, das China als abtrünnige Provinz ansieht und sich notfalls mit Gewalt wieder einverleiben will. Neu entfacht wurden die Spannungen im Februar, als der Überflug eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons über die USA und der Abschuss des Ballons durch die US-Streitkräfte für einen diplomatischen Eklat sorgte.
Biden und Xi hatten sich zuletzt im November 2022 am Rande des G20-Gipfels auf Bali getroffen. Der Ort ihres jetzigen Treffens, der knapp 50 Kilometer südlich von San Francisco gelegene Landsitz Filoli, ist unter anderem als Drehort der Kultserie "Denver Clan" aus den 1980er Jahren bekannt.
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