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Biden nennt Festnahme von US-Journalist in Russland "völlig illegal"

US-Präsident Joe Biden hat die Festnahme eines US-Journalisten in Russland als "völlig illegal" bezeichnet. Die Inhaftierung des "Wall Street Journal"-Reporters Evan Gershkovich "überschreitet die Grenzen", sagte Biden am Dienstag in Washington vor seinem Abflug zu einem Nordirland-Besuch. Er gab zugleich an, vom Flugzeug aus versuchen zu wollen, Gershkovichs Familie zu kontaktieren. Er habe dies bereits am Montag versucht, aber keinen Erfolg gehabt.

Erst am Montag hatte die US-Regierung im Fall des unter Spionageverdacht inhaftierten US-Reporters den Druck auf Moskau erhöht. Das US-Außenministerium erklärte den Journalisten offiziell als "zu Unrecht Festgenommen". Diese schnell getroffene Entscheidung bedeutet, dass sich nun der US-Sondergesandte für Geiseln um den Fall kümmert und mehr Ressourcen zur Verfügung stehen. Zudem zeigt sie, wie ernst die USA die Angelegenheit nehmen. 

Der Reporter des "Wall Street Journal" in Moskau und ehemalige AFP-Journalist war Ende März in Jekaterinburg festgenommen worden, als er laut den Vorwürfen des russischen Geheimdienstes versuchte, "geheime Informationen zu beschaffen". Die Stadt liegt 1800 Kilometer östlich von Moskau.

Der US-Journalist wurde dann am vergangenen Freitag wegen Spionage angeklagt. Gershkovich habe die Vorwürfe des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB "kategorisch" zurückgewiesen und betont, er sei lediglich als Journalist in Russland, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass. Der Fall des 31-Jährigen sei als "streng geheim" eingestuft worden; ihm drohen demnach 20 Jahre Haft.

jes/ju