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Biden beruft CIA-Chef Burns in sein Kabinett

US-Präsident Joe Biden gibt dem Chef des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, William Burns, einen Sitz im Kabinett. Burns liefere der US-Regierung "klare, offene Analysen, die die Sicherheit des amerikanischen Volkes vornan stellen", erklärte Biden am Freitag seine symbolträchtige Entscheidung. Unter Burns' Führung verfolge die CIA einen "klarsichtigen, langfristigen Ansatz für die größten Sicherheitsherausforderungen für unsere Nation".

Als Beispiele nannte Biden "Russlands brutale Aggression gegen die Ukraine", die Rivalität zu China und die "Möglichkeiten und Risiken neuer Technologien". Bidens Entscheidung bedeutet, dass Burns künftig mit seiner Vorgesetzten, US-Geheimdienstchefin Avril Haines, sowie allen US-Ministern am Kabinettstisch Platz nimmt. 

Vor der Einführung des Amtes des Nationalen Geheimdienstdirektors im Jahr 2005 hatten CIA-Chefs immer den Kabinetten der US-Präsidenten angehört. Auch unter Bidens Vorgänger Donald Trump saßen die damaligen CIA-Chefs Mike Pompeo and Gina Haspel mit am Kabinettstisch.

Burns erklärte zu Bidens Entscheidung, er fühle sich geehrt. Der Schritt des US-Präsidenten erkenne "den wesentlichen Beitrag, den die Central Intelligence Agency jeden Tag für die nationale Sicherheit leistet", an. Seine Vorgesetzte Haines erklärte, sie sei "absolut erfreut" über Burns' Berufung ins Kabinett.

Der Karrierediplomat Burns, der unter anderem als US-Botschafter in Moskau gedient hatte, hatte 2021 die Führung der CIA übernommen. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs hat der 67-Jährige eine führende Rolle bei der Aufrechterhaltung der tief erschütterten Beziehungen der USA zu Russland inne.

Ein paar Wochen vor Russlands Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar 2022 war Burns nach Moskau geflogen, um die dortige Regierung zu warnen, dass die US-Regierung von den Invasionsplänen wisse und der Westen reagieren werde. Vergangenen Monat sprach Burns über die möglichen Auswirkungen des Aufstands der russischen Söldnertruppe Wagner ausführlich mit dem Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR, Sergej Narischkin.

yb