US-Präsident Joe Biden hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident Charles Michel zu einem EU-USA-Gipfel im Weißen Haus empfangen. Bei dem Treffen in Washington standen am Freitag insbesondere der Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas sowie der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine auf der Agenda.
Von der Leyen hatte am Vortag bei einer Rede in Washington gesagt, die beiden Kriege seien zwar "verschieden", Europa und die USA müssten angesichts der Krisen aber "Stellung beziehen und zusammenstehen". Befürchtet wird unter anderem eine Ausweitung des Krieges zwischen Israel und der Hamas, unter anderem mit Blick auf die Hisbollah-Miliz im Libanon.
"Es ist sehr wichtig, dass wir auf beiden Seiten des Atlantiks unsere Bemühungen verstärken sicherzustellen, dass dieser Konflikt sich nicht über seine Grenzen hinaus ausbreitet", sagte ein EU-Vertreter. Der EU-USA-Gipfel könne dabei "eine klare, vereinte Botschaft an alle Konfliktparteien" aussenden.
Allerdings gibt es derzeit Fragezeichen hinter der Führungsrolle der USA. Präsident Biden bat den Kongress am Freitag zwar um mehr als 75 Milliarden Dollar (rund 71 Milliarden Euro) an Militärhilfen für Israel und die Ukraine. Das Parlament ist derzeit aber angesichts eines Machtkampfs der Republikaner im Repräsentantenhaus gelähmt. Unklar ist deswegen, ob und wann die Mittel gebilligt werden.
Bei dem EU-USA-Gipfel standen am Freitag auch Beratungen zum Umgang mit China und zum Klimawandel auf der Agenda, außerdem Handelsfragen wie US-Zölle auf Stahl und Aluminium aus der EU und die massiven US-Subventionen im Bereich der Erneuerbaren Energien. Der letzte Dreiergipfel mit Biden, von der Leyen und Michel hatte im Juni 2021 in Brüssel stattgefunden. Im März 2022 traf Biden dann in Brüssel alle 27 EU-Staats- und Regierungschefs.
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