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Bibiana Beglau: Darum behandelt sie Kleider wie “Museumsstücke”

Roter Teppich bei der Berlinale

Die 70. Berlinale findet vom 20. Februar bis 1. März statt. Schauspielerin Bibiana Beglau (48, “Crescendo”) hat im Interview mit der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung” verraten, wie sie für solche Anlässe die Outfitwahl für den roten Teppich meistert und warum sie die Roben wie “Museumsstücke” behandelt.

Früher habe sie den roten Teppich verachtet, da ihre Arbeit für sich sprechen sollte, so Beglau. Heute denke sie anders darüber: “Dies ist ein Film- und ein Publikumsfest, wir verdienen in der Branche unser Brot, es ist eine Ehre, dabei zu sein. Und es kann rasend viel Spaß machen.” Für einen Auftritt auf einem roten Teppich gehe sie rund einen Monat vorher auf Kleidersuche, erklärt die Schauspielerin. In Berlin seien wunderbare junge Designer, bei denen sie sich ihre Kleider selbst aussuchen dürfe. “Ich nehme den Beruf des Designers ernst, und das merken die. Deshalb kann ich wohl auch an die Modeschöpfer herantreten und fragen, ob ich ein bestimmtes Kleid tragen darf”, sagt Beglau. Michael Sontag und Dawid Tomaszewski gehörten zu ihren Favoriten.

Die ausgewählten Kleider hätten einen hohen Wert und seien manchmal Unikate, weshalb sie dementsprechend zu behandeln seien. “Wir tragen Museumsstücke herum. Diese sind geliehen und am Abend sorgfältig zu behandeln. Ich kann die Kleider nicht einfach am nächsten Morgen in eine Reinigung geben”, sagt Beglau. Bei der Auswahl des Berlinale-Kleids achte sie der Jahreszeit entsprechend darauf, dass die Robe nicht zu dünn sein darf, da sie “auf den 50 Metern zum Kino nicht erfrieren” möchte, so Beglau.

Vor dem Gang auf den roten Teppich sollte man auf Alkohol verzichten, rät die Schauspielerin. “Fünf Gläser Champagner vorher zu trinken ist äußerst dämlich, weil der Teppich auch was Aggressives hat.” Mode ernst zu nehmen heiße auch, eine ernstzunehmende Haltung darin zu haben. Beglau: “Du kannst nicht einfach wie im Supermarkt gehen. Am besten ist, man steht fest und versucht die Bilder von sich zu geben, statt sie sich von den Fotografen nehmen zu lassen.”

(jom/spot)

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