Zweieinhalb Jahre nach einem Unfall auf einer Baustelle mit vier Toten in Oberbayern hat das Amtsgericht Landsberg am Lech die beiden Chefs der Baufirma zu Bewährungsstrafen verurteilt. Der Juniorchef des Unternehmens wurde am Montag zu 14 Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt, der Seniorchef zu acht Monaten, wie ein Gerichtssprecher sagte. Beide müssen zudem Geldauflagen in Höhe von insgesamt 40.000 Euro leisten, die teilweise an die Angehörigen der Toten fließen.
Die Baustelle befand sich auf dem Gelände der Baufirma. Dabei stürzte nach Überzeugung des Gerichts ein laienhaft aufgestelltes Gerüst ein. Ein 16-Jähriger, ein 34-Jähriger sowie zwei 37 Jahre alte Männer starben. Sie wurden bei dem Einsturz unter Trümmern und flüssigem Beton verschüttet. Ein weiterer Arbeiter überlebte verletzt.
Das Gericht verurteilte die beiden Unternehmer wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung. Sie hatten das Gerüst zwar nicht selbst aufgebaut, waren aber nach Überzeugung des Gerichts verantwortlich. So war der Juniorchef auch der Bauleiter des Neubaus für das Unternehmen.
ran/cfm