Wegen Bankrotts und versuchten Betrugs hat das Landgericht Rostock den früheren Bundesverkehrsminister Günther Krause zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und elf Monaten verurteilt. Zusätzlich ordnete es nach Angaben eines Gerichtssprechers am Mittwoch die Einziehung von knapp 72000 Euro aus Krauses Vermögen an.
Das Gericht sah es demnach als erwiesen an, dass der 70-Jährige in der Zeit von 2017 bis 2020 in acht Fällen Einnahmen aus Buchveröffentlichungen und Honorare aus Fernsehauftritten verschleiert und damit Vermögen verheimlicht hatte, das er seinem Insolvenzverwalter hätte mitteilen müssen. Krause war unter anderem in der RTL-Dschungelshow "Ich bin ein Star - holt mich hier raus" aufgetreten.
Über sein Vermögen wurde bereits 2013 ein Insolvenzverfahren eröffnet. Außerdem versuchte Krause laut Gericht in einem weiteren Fall den Insolvenzverwalter durch falsche Angaben zu betrügen und so zu Geld zu kommen. Die Staatsanwaltschaft hatte Taten angeklagt, durch die Krause rund 370.000 Euro erlangt haben soll. Er war in der Vergangenheit bereits mehrfach wegen ähnlicher Delikte im Visier der Justiz.
Krause wurde nun allerdings nicht in allen Punkten der Anklage verurteilt. Er hatte zu Beginn des Prozesses ein Geständnis abgelegt, wodurch das Verfahren deutlich verkürzt wurde. Der ehemalige CDU-Politiker war von 1990 bis 1993 als Bundesminister zunächst für besondere Aufgaben und dann für Verkehr zuständig. Vorher hatte er als Chefunterhändler auf Seiten der DDR den Vertrag zur Deutschen Einheit mit unterschrieben.
ftx/cfm