Eine mutmaßlich betrunkene Steuerfrau hat an einer Rheinschleuse in Baden-Württemberg ein Tor gerammt und irreparabel beschädigt. Gegen sie wurde ein Verfahren wegen Gefährdung des Schiffsverkehrs eingeleitet, wie die Polizei in Göppingen am Freitag mitteilte. Demnach ereignete sich der Vorfall bereits am vergangenen Samstag.
Das Gütermotorschiff rammte auf dem Weg von Basel in der Schweiz nach Karlsruhe das Tor einer der beiden Kammern der Schleuse in Iffezheim, das durch den Aufprall komplett zerstört wurde. Das unfallverursachende Schiff und ein in der Schleuse wartendes Schiff blieben hingegen unbeschädigt und konnten ihre Fahrt fortsetzen. Verletzt wurde niemand.
Bei den Ermittlungen der zuständigen Wasserschutzpolizei stellte sich heraus, dass die zum Unfallzeitpunkt für den Kurs des Frachtschiffs zuständige Steuerfrau betrunken gewesen sein könnte. Die zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung muss über ihre Befähigung für die Binnenschifffahrt entscheiden.
Das Schleusentor muss komplett ersetzt werden. Die Reparatur werde Wochen oder Monate dauern, hieß es. Die Schadenshöhe bezifferten die Beamten auf rund anderthalb Millionen Euro. Da der Schiffsverkehr bis auf Weiteres nur über eine Kammer geleitet werden kann, warnte die Polizei vor Verzögerungen.
ald/cfm
