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Berliner Polizei rechnet mit neuen Protesten bei israelischer Offensive

Die Berliner Polizei bereitet sich nach Worten ihrer Präsidentin Barbara Slowik auf Spannungen im Fall einer israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen vor. "Das wird definitiv Auswirkungen auch auf Berlin haben", sagte Slowik am Freitag im Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Die Polizei bereite sich daher unter anderem einsatztaktisch auf solch eine Situation vor.

"Wir werden versuchen, auch präventiv hier die Lage zu beruhigen - vorab mit vielen Gesprächen, die wir führen", fügte Slowik hinzu. Dazu seien etwa Polizisten in Schulen oder in Moscheegemeinden unterwegs. Sie sehe die Sicherheit in der Stadt trotz der vielen Demonstrationen aber als gewährleistet an, auch die Unterstützung durch die Bundespolizei und andere Bundesländer sei ausreichend.

Vor dem Hintergrund des Kriegs zwischen der radikalislamischen Hamas und Israel gibt es in Berlin inzwischen seit mehreren Wochen  Ausschreitungen und antisemitische Vorfälle im Zusammenhang mit pro-palästinensischen Veranstaltungen. Bis Freitag gab es dort im Kontext des Nahost-Konflikts nach Polizeiangaben insgesamt 862 Straftaten. Bislang konnten 343 Tatverdächtige ermittelt werden. 

Die im Gazastreifen herrschende Palästinenserorganisation Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet und dabei nach israelischen Angaben etwa 1400 Menschen getötet und mehr als 220 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Als Reaktion auf den Großangriff riegelte Israel den Gazastreifen ab und startete massive Luftangriffe. Außerdem wurden tausende Soldaten für eine geplante Bodenoffensive an der Grenze zu dem Palästinensergebiet zusammengezogen. Seit Beginn der israelischen Angriffe wurden nach Hamas-Angaben, die von AFP nicht unabhängig überprüft werden konnten, im Gazastreifen mehr als 7000 Menschen getötet.

ran/bro