Goldener Bär für “Es gibt kein Böses”
Das Episodendrama “Es gibt kein Böses” (“Sheytan vojud nadarad”/”There is no evil”) des iranischen Regisseurs Mohammad Rasoulof (48) ist mit dem Goldenen Bären als Bester Film ausgezeichnet worden. Stellvertretend für den unter Hausarrest stehenden Filmemacher nahm seine Tochter, Baran Rasoulof, den Preis aus den Händen von Jurypräsident Jeremy Irons (71, “Das Geisterhaus”) am Samstagabend in Berlin entgegen.
“Ich hoffe sehr, dass er möglichst schnell wieder aus dem Iran in seine Wahlheimat Hamburg ausreisen darf”, reagierte Kultursenator Carsten Brosda dem “NDR” gegenüber auf den Erfolg des Films. Mohammad Rasoulof hat seit 2012 seinen Wohnsitz in Hamburg, darf den Iran aber seit 2017 nicht mehr verlassen.
Als Beste Darstellerin wurde die gebürtige Mainzerin und Wahl-Berlinerin Paula Beer (25, “Bad Banks”) für ihre Rolle in “Undine” von Regisseur Christian Petzold (59, “Dreileben”) ausgezeichnet. Der italienische Schauspieler Elio Germano (39, “Das Ende ist mein Anfang”) erhielt den anderen Silbernen Darsteller-Bären für seine Rolle in dem Künstlerdrama “Volevo nascondermi” (“Hidden Away”).
Den Silbernen Bären für eine Herausragende künstlerische Leistung bekam der Hannoveraner Jürgen Jürges (79) für seine Kameraarbeit in dem Film “DAU. Natasha” der russischen Regisseure Ilya Khrzhanovskiy (44) und Jekaterina Oertel (54) überreicht.
Der Große Preis der Jury ging an “Never Rarely Sometimes Always” von US-Regisseurin Eliza Hittman (41). Die Beste Regie lieferte der Südkoreaner Hong Sangsoo (59) in “Domangchin yeoja” (“The Woman Who Ran”/”Die Frau, die rannte”) und das Beste Drehbuch stammte von den italienischen Zwillingen Fabio und Damiano D’Innocenzo (31) für “Favolacce” (“Bad Tales”). Die französische Komödie “Delete History” (“Effacer l’historique”) der Regisseure Benoît Delépine (61) und Gustave Kervern (57) erhielt den Sonderpreis der Berlinale.
(ili/spot)