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Berichte: Trump-Anwältin Jenna Ellis positiv auf Corona getestet

Juristin arbeitet mit ebenfalls infiziertem Anwalt Rudy Giuliani zusammen

Mit Jenna Ellis hat sich Medienberichten zufolge eine weitere Anwältin in Diensten von US-Präsident Donald Trump mit dem Coronavirus infiziert. Ellis, die im Kampf gegen Trumps Wahlniederlage mit dem ebenfalls infizierten Anwalt Rudy Giuliani zusammenarbeitet, habe Mitarbeiter über ihren positiven Corona-Test informiert, berichtete am Dienstag zunächst die Nachrichtenseite "Axios".

Später berichteten auch andere Medien wie der Nachrichtensender CNN über die Ansteckung. Den Berichten zufolge gibt es nun Sorgen im Weißen Haus, weil Ellis dort vergangene Woche eine Weihnachtsfeier besucht hatte. Erst am Sonntag war Giulianis Corona-Infektion bekannt geworden. Der 76-Jährige wurde in der Folge in ein Krankenhaus in der Hauptstadt Washington eingeliefert.

Ellis und Giuliani stehen an der Spitze von Trumps Bemühungen, den Ausgang der Präsidentschaftswahl vom 3. November anzufechten. Bei einer Pressekonferenz an Giulianis Seite sorgte die Anwältin Mitte November für Häme, als sie sich und das übrige Juristen-Team als "Elite-Einsatzkommando" bezeichnete. Sie fiel auch mit einem äußerst konfrontativen Umgang mit Journalisten auf.

In den vergangenen Wochen reisten Ellis und Giuliani in eine Reihe umkämpfter Schlüsselstaaten und hielten dort Treffen zu angeblichem Wahlbetrug ab. Die Anwälte trugen dabei häufig keine Schutzmasken.

Trump hat seine Niederlage auch mehr als einen Monat nach der Präsidentschaftswahl immer noch nicht anerkannt. Er spricht in vielfach widerlegten Behauptungen von angeblichem Wahlbetrug zugunsten seines Herausforderers Joe Biden. Trumps Wahlkampfteam ist mit einer Reihe von Klagen krachend gescheitert. Nach Angaben eines Anwalts der Demokraten hatte das Trump-Lager bislang bei einer Klage Erfolg - und erlitt 49 Niederlagen.

Der Dienstag war der letzte Tag, an dem Rechtsstreitigkeiten in einzelnen Bundesstaaten über den Wahlausgang beigelegt sein müssen, damit der US-Kongress die Ergebnisse nicht zurückweisen kann. Diese in einem Bundesgesetz festgehaltene Regel wird als "Safe Harbor" (sicherer Hafen) bezeichnet. Allerdings sind weiterhin Klagen auf Bundesebene möglich.

Trump versucht neben dem Klageweg offenbar, Druck auf Vertreter einzelner Bundesstaaten auszuüben, um die dortigen Wahlergebnisse doch noch zu kippen. Zuletzt sorgten Anrufe des Präsidenten beim republikanischen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses im Schlüsselstaat Pennsylvania, den Biden klar gewonnen hatte, für Aufsehen. Den Bemühungen werden allerdings kaum Aussichten auf Erfolg eingeräumt.

Am kommenden Montag werden die landesweit 538 Wahlleute des sogenannten Electoral College ihre Stimmen abgeben. Biden hatte bei der indirekten Wahl 306 Wahlleute gewonnen, für einen Sieg brauchte er mindestens 270. Biden soll am 20. Januar als neuer US-Präsident vereidigt werden.

by JEFF KOWALSKY