Die Corona-Pandemie droht die Lage armer Haushalte in Deutschland zu verschärfen. Die finanziellen Folgen des ersten Lockdowns wirkten sich auf niedrige Einkommensgruppen stärker aus, wie aus einem Datenreport hervorgeht, den mehrere Institutionen am Mittwoch vorstellten. Ärmere Menschen waren demnach auch häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen und konnten seltener im Homeoffice arbeiten.
Während Haushalte mit höherem Einkommen im ersten Lockdown häufiger von Einkommensverlusten berichteten, wirkten sich solche Verluste in den unteren Einkommensgruppen stärker aus. So berichteten für den Zeitraum Ende März bis Anfang Juli fast 20 Prozent der Niedrigverdiener von finanziellen Problemen.
Diese Menschen mussten auch häufiger für ihre Arbeit nach draußen: In der Hälfte der Berufe im unteren Drittel des Einkommens betrug der Heimarbeitsanteil laut Bericht weniger als sechs Prozent. Demgegenüber verzeichneten fast zwei Drittel der Berufsgruppen im oberen Einkommensdrittel einen Anteil von 20 Prozent und mehr.
Der Bericht wurde vom Statistischen Bundesamt, dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung als Publikation der Bundeszentrale für politische Bildung herausgegeben.
by Tobias Schwarz