Der Pop-Literat Benjamin von Stuckrad-Barre (46) bevorzugt seit langem den Rückzugsort Hotel, um dort seiner Kreativität Raum zu geben und zu arbeiten. Im Interview mit dem Interviewmagazin "Galore" sprach er nun über sein Leben, das sich meist nicht in seinen eigenen vier Wänden abspielt. "Zwar habe ich eine Wohnung in Berlin, aber ich bin da fast nie", erzählt Stuckrad-Barre. Er gehe nur alle paar Monate dorthin, um sich die zur Jahreszeit passende Kleidung zu holen - "und neu alte Bücher".
Manchmal würden sogar Freunde von ihm in seiner Wohnung leben, und sogar "Freunde von Freunden": "Manchmal kenne ich sie kaum. Ich mag das sehr, wenn andere das für mich tun: wohnen." Das Hotel sei für ihn keine Ernährungsstation, sondern ein "hochgradig komplexer Sozialorganismus", der ihm das Leben erleichtere: "Ich fühle mich hier einfach wohler, ich kann mich hier aushalten." Er mag es, wenn dort ein Staubsauger von außen gegen die Tür knalle. Da wisse man: "Da draußen, da wird gelebt! Dann muss man das nicht selbst machen."