Der Schauspieler Ben Becker (56, "Ich, Judas") ist wie viele andere seiner Kollegen in der Kunstszene seit einem Jahr ohne Job. Im Interview mit der "Bild am Sonntag", erzählt das Enfant Terrible nun über seine derzeitige Situation. Seine letzte Theatervorstellung sei im März 2020 gewesen: "Dann kam der Lockdown - und das war's. Plötzlich wird einem der Teppich unter den Füßen weggezogen. Das war schon hart."
Er hätte nie gedacht, dass diese Krise ausgerechnet Kunst und Kultur so hart treffe. Auch er habe am Anfang gedacht, dass nach vier Wochen das Leben wieder weiter gehe: "Dass es anders kam, wissen wir ja nun." Finanziell sei es eng, aber er habe das Glück, dass er im November 2019 gut aufgestellt war, sodass er jetzt Hilfen bekommen habe: "Ich muss also noch keine Werbung für Schokoladenkugeln machen." Auch ein Zelt auf der Straße müsse er noch nicht aufbauen.
"Aber auf das Traumhaus in der Uckermark muss ich jetzt noch ein bisschen warten", gibt Becker zu, der aber auch sagt: "Ganz pleite bin ich noch nicht." Im Gegensatz zu Kollegen: "Ich habe von Opernsängern aus Salzburg gehört, die mittlerweile für den Lieferservice arbeiten und Getränkekästen in den fünften Stock schleppen." Das müsse er aber noch nicht. Für ihn sei klar, dass - wenn es hart auf hart komme - er sich beim Gerüstbau melden würde: "Ich mochte schon immer körperliche Arbeit."