Bei der Veranstaltung „FAZ im Dialog“ schilderte Baerbock am Dienstag, mit welchen Aussagen sie sich manchmal konfrontiert sehe, wenn sie etwa auf Auslandsreisen und auf Podien Männern gegenübersteht. Baerbock berichtete davon, dass sie oft in Situationen sitzt, wo auf der anderen Seite nur Männer sitzen. In solchen Momenten wird sie häufig mit respektlosen Sprüchen über ihr Aussehen konfrontiert. Ihre typische Antwort darauf ist: „Ja, zum Glück auch für ein bisschen Intelligenz.“ Allerdings betonte sie, dass sie diese Antwort nur bei Leuten verwende, die ihren Humor verstehen.
Es stellt sich die Frage, wer sich so respektlos gegenüber unserer Außenministerin äußert. Handelt es sich gar um Amtskollegen? Auf Anfrage der BILD teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts mit, dass Baerbock im Rahmen ihrer Amtstätigkeit zahlreiche Gespräche mit Amtskolleginnen und -kollegen führt. In diesen Gesprächen seien die von Baerbock geschilderten Situationen aufgetreten. Zu vertraulichen diplomatischen Unterredungen äußerte sich der Sprecher jedoch grundsätzlich nicht.
Baerbock äußerte auf dem FAZ-Podium auch ihre Gedanken darüber, wie die Bevölkerung Deutschlands insgesamt bei Veranstaltungen und diplomatischen Gesprächen repräsentiert werde. Sie betonte, dass es im Auswärtigen Amt unter ihrer Führung darauf geachtet wird, nicht nur mit reinen Männer-Delegationen vertreten zu sein. Sie selbst sei eine Frau und somit kein Problem. Sie sagte: „Repräsentiere ich eigentlich komplett Deutschland, wenn man das Gefühl hat, in Deutschland leben nur über 50-jährige Männer?“ Baerbock ist der Ansicht, dass Frauen in solchen Delegationen vertreten sein sollten und dass es dazu keiner großen Anstrengungen bedarf. Sie müssen einfach da sein.
Baerbock kommt insgesamt gut mit ihren Gesprächspartnern aus, trotz der von ihr geschilderten Vorfälle. Sie betonte, wie wichtig Smalltalk in der Politik ist und wie unterschätzt dieser oft wird. Menschliche Beziehungen seien von großer Bedeutung, auch mit Menschen, die eine andere Meinung haben.
