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Belgien gedenkt am Jahrestag den Opfern der islamistischen Anschläge 2016

Königspaar und Regierungschef besuchen Anschlagsorte

Belgien gedenkt am fünften Jahrestag der islamistischen Anschläge in Brüssel den Opfern der Angriffe. Der belgische Regierungschef Alexander De Croo und das Königspaar Philippe und Mathilde besuchten am Montagmorgen die beiden Anschlagsorte am Brüsseler Flughafen und in der Metrostation Maelbeek. Bei den Anschlägen starben 32 Menschen, mehr als 340 wurden teils schwer verletzt. "Wir müssen uns erinnern, wir müssen präsent sein", sagte De Croo dem Fernsehsender RTBF.

Die erste Gedenkveranstaltung in der Eingangshalle des Flughafens begann mit einer Schweigeminute um 7.58 Uhr - dem Zeitpunkt, als sich dort vor fünf Jahren die erste Explosion ereignete. Ein weiterer Selbstmordattentäter sprengte sich kurz darauf ebenfalls in die Luft. Eine dritte Bombe wurde nicht gezündet. 16 Menschen starben, Dutzende wurden verletzt.

Vom Flughafen aus begaben sich Königspaar und Regierungschef am Montag zur U-Bahnstation Maelbeek unweit der europäischen Institutionen. Hier hatte sich am 22. März 2016 um 9.11 Uhr ein weiterer Attentäter in die Luft gesprengt und ebenfalls 16 Menschen getötet. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) beanspruchte die Anschläge für sich.

Den Ermittlern zufolge gehen die Angriffe auf das Konto derselben Terrorzelle, wie die Anschläge in Paris wenige Monate zuvor. Am 13. November 2015 töteten islamistische Angreifer bei einer Anschlagsserie in der französischen Hauptstadt 130 Menschen.

Der einzige überlebende Attentäter der Paris-Anschläge, der in Belgien aufgewachsene Salah Abdeslam, wurde im März 2016 im Brüsseler Vorort Molenbeek festgenommen. Vier Tage später setzten seine mutmaßlichen Komplizen ihre Anschlagspläne um. Die Ermittler gehen davon aus, dass Abdeslams Festnahme dies zumindest beschleunigt hatte.

Unter anderem wegen der Überschneidungen mit den Ermittlungen der französischen Behörden ist die juristische Aufarbeitung der Brüsseler Anschläge längst nicht abgeschlossen. Die belgische Justiz entschied Anfang dieses Jahres, zehn Männern wegen direkter Beteiligung oder Vorbereitung der Angriffe den Prozess zu machen. Das Verfahren wird wohl erst nach Abschluss des Prozesses in Frankreich beginnen. Mit Urteilen wird nicht vor Ende nächsten Jahres gerechnet.

by CHRISTOPHE LICOPPE