Der Streit um die Lieferung von Impfstoff zwischen der EU und dem britisch-schwedischen Unternehmen AstraZeneca spitzt sich immer weiter zu. Offenbar wird es zu keiner Lösung wegen der verzögerten Liefertermine für die Impfstoffe des Pharmaunternehmens kommen. Nun jedoch bietet Russland an, der EU mit dem Impfstoff aus russischer Produktion auszuhelfen.
Wie es scheint schaltet sich nun auch noch die russische Regierung in den Streit um den knappen Corona-Impfstoff zwischen dem Pharmaunternehmen AstraZeneca und der Europäische Union ein. Denn offenbar ist Russland bereit, der EU mit seinem im eigenen Land hergestellten Vakzin auszuhelfen. Aus Moskau wurde verkündet, man sei bereits im zweiten Quartal 2021 in der Lage bis zu 100 Millionen Dosen des Impfstoffes Sputnik V an die EU zu liefern. Dies bestätigte am Freitag der staatliche Direktinvestmentfonds. Dieser hat die Entwicklung des russischen Impfstoffes mitfinanziert und ist auch für dessen Vermarktung im Ausland zuständig. Mit dieser Menge an Impfstoff könnten in der EU bis zu 50 Millionen Menschen gegen das heimtückische Coronavirus geimpft werden.
Damit die EU dieses Angebot allerdings annehmen kann, müsste zunächst die Europäische Arzneimittelagentur EMA den Wirkstoff aus russischer Produktion zulassen. In der letzten Woche war bereits ein entsprechender Antrag von Seiten der Russen gestellt worden. Allerdings dürfte diese Entscheidung sehr kontrovers werden. Denn der Wirkstoff von Sputnik V war von den russischen Behörden bereits im August für eine Verwendung zur Impfung der Bevölkerung freigegeben worden. Damals hatten die Experten kritisiert, dass noch wichtige Studien zu Wirksamkeit und Nebenwirkungen des Impfstoffes ausgestanden hatten. Dies hatte international Kritik ausgelöst. Nun darf man jedoch gespannt sein, ob die EU den russischen Impfstoff offiziell zulassen wird.