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Behörden in Baden-Württemberg gehen gegen Rockergruppe vor

Ermittler werfen Mitgliedern besonders schwere räuberische Erpressung vor

Polizei und Staatsanwaltschaft in Baden-Württemberg sind am Mittwoch mit einer Razzia gegen eine Rockergruppe vorgegangen. Die Wohnungen von zehn Funktionären sowie das Klubhaus im Regierungsbezirk Karlsruhe wurden durchsucht, wie das Landesinnenministerium in Stuttgart mitteilte. Den Mitgliedern der Gruppe "Gremium MC Southgate" werfen die Behörden besonders schwere räuberische Erpressung vor. Rund 160 Beamte waren im Einsatz.

In den letzten Jahren sei die Gruppe mit einer erheblichen Zahl von Straftaten in Erscheinung getreten. Führungsfunktionäre sollen unmittelbar daran mitgewirkt und Delikte im Interesse des Vereins oder seiner Mitglieder begangen haben. Macht- und Gebietsansprüche soll die Rockergruppe mit Körperverletzungen und Nötigung durchgesetzt haben.

Es bestehe der Verdacht, dass von dem Verein "schwerwiegende Gefährdungen für individuelle Rechtsgüter und die Allgemeinheit ausgehen", erklärte Innenminister Thomas Strobl (CDU). In Baden-Württemberg würden keine kriminellen Machenschaften von Rockergruppen geduldet.

Bei "Gremium MC Southgate" handle es sich um eine im Raum Heidelberg aktive Ortsgruppe des "Gremium MC Germany", der größten nationalen "Outlaw Motorcycle Gang". Die örtliche Gruppe wurde 2015 gegründet. "Gremium MC Germany" strebe territorialen und finanziellen Machtzuwachs innerhalb der Rockerszene an und versuche, entsprechende Ansprüche mit Gewalt durchzusetzen, hieß es.

by Ina FASSBENDER