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Bayern und Sachsen halten besonderes Vorgehen in Corona-Hotspots für notwendig

Kretschmer: Wir brauchen ein besonderes Impfregime in Grenzregionen

Bayern und Sachsen fordern angesichts der hohen Inzidenzwerte in der Grenzregion zu Tschechien ein besonderes Vorgehen in den Hotspots. Mit den derzeitigen Werkzeugen allein werde die Politik der Situation vermutlich "nicht Herr", sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Montag in Dresden. "Wir brauchen ein besonderes Impfregime für Hotspots."

Als Beispiel nannte er den Vogtlandkreis, wo die Sieben-Tage-Inzidenz aktuell bei rund 230 liegt. In dem Kreis, der an Tschechien und Bayern grenzt, sollten allen Erwachsenen über 18 Jahre ein Impfangebot gemacht werden, sagte Kretschmer. Es müssten bei den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission weitere Kriterien hinzukommen. Dies müsse auch Thema bei den Beratungen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch sein, betonte der Ministerpräsident.

Bayern und Sachsen wollen Tschechien angesichts der dortigen hohen Inzidenzwerte mit Schnelltests, Bettenkapazitäten in Krankenhäusern und Impfstoffdosen unter die Arme greifen. Auch Thüringen bot Hilfe an. Dies sei ein Akt der Solidarität in der Grenzregion, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in der Videopressekonferenz mit Kretschmer.

Mitte Februar war Tschechien wie auch das österreichische Bundesland Tirol als Virusvariantengebiet eingestuft worden. Es gibt seitdem strenge Grenzkontrollen. Ausnahmen gelten unter bestimmten Voraussetzungen unter anderem für Pendler, die in Sachsen und Bayern arbeiten. Wenn Deutschland die Impfung der Pendler unterstütze, dann "nützt uns das auch", sagte Söder mit Blick unter anderem auf deren Arbeit in deutschen Kliniken. Söder setzt dabei auch auf Hilfe durch den Bund.

by Odd ANDERSEN