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Bayerischer Verdienstorden: Fußballweltmeister, Weltstar und Wagner

Verleihung in der Münchner Residenz

Der Bayerische Verdienstorden ist am Montag im Antiquarium der Münchner Residenz an 58 Persönlichkeiten verliehen worden. Ministerpräsident Dr. Markus Söder (52) hieß die Neuen im “exklusivsten Club, den es in Bayern gibt”, herzlich Willkommen. “Nur 2.000 lebende Personen dürfen Träger sein”, erklärte er weiter. Er selbst habe von seinem Vorschlagsrecht als Ministerpräsident rege Gebrauch gemacht. Zu den ausgezeichneten Künstlern sagte er der Nachrichtenagentur spot on news: “Ich stehe voll hinter allen, die heute ausgezeichnet worden sind. Sie sind Mosaiksteine, die ein großartiges, kulturelles Bild von Bayern zeigen.”

Zwei der frisch Geehrten begeisterten im Laufe ihrer Karrieren sogar weltweit: Schauspielerin Elke Sommer (78), die es bis nach Hollywood schaffte und 1963 mit dem Golden Globe Award als “Beste Nachwuchsdarstellerin” für ihre Rolle in “Der Preis” ausgezeichnet worden war. “In der Heimat geehrt zu werden, bedeutet mir sehr viel”, sagte sie. Als eine Art “Superdiplomatin” habe sie, weltweit ihren Beruf ausübend, immer nur “über das Gute und Schöne von Deutschland” gesprochen.

Der andere weltbekannte Star bei der Veranstaltung war der frühere Fußballnationaltorwart Andy Köpke (57). Er wurde Europameister 1996 und Weltmeister 1990. “Gerade für mich als Norddeutschen ist diese Auszeichnung natürlich etwas Besonderes”, erklärte der gebürtige Kieler spot on news. Es sei schon eine “große Überraschung” gewesen. Er habe sich dann “erstmal im Internet schlau gemacht, was genau dieser Orden überhaupt” bedeute. Er werde garantiert nicht in irgendeiner Ecke verschwinden, lachte er.

Und auch die anderen Ausgezeichneten schwärmten. Der üblicherweise bei öffentlichen Anlässen besonders fröhliche Musiker Günther Sigl (72) zeigte sich sogar richtig gerührt. “Das ist eine große Ehre. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal den Bayerischen Verdienstorden bekomme. Schade, dass meine Eltern das nicht mehr erleben. Die wären natürlich sehr stolz gewesen”, sagte er und gab vorab außerdem zu, dass er “schon ganz schön nervös” sei. “Sowas Offizielles ist ja doch was anderes, als wenn man in seinem Metier ist”, so der Münchner, der als Spider-Frontman alle großen Bühnen der Republik bespielt hat.

Professorin Katharina Wagner (41), Opernregisseurin sowie künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin der Bayreuther Festspiele, bekam ebenfalls einen Orden. Die Bayreuther Festspiele 2019 werden am Donnerstag (25. Juli) um 16 Uhr mit der romantischen Wagner-Oper “Tannhäuser” eröffnet. Was war da wohl aufregender? “Ich war und bin vor beidem gleich aufgeregt. Aber da ich ja in einem Beruf mit Lampenfieber arbeite, habe ich mich ein bisschen daran gewöhnt”, verrät sie spot on news. Sie freute sich sehr über die Auszeichnung, denn sie wisse es “sehr zu schätzen, dass man die Arbeit bei den Festspielen so würdigt”.

Drei Kabarettisten waren ebenfalls unter den Geehrten. Neben Michael “Michl” Müller (47, “Fastnacht in Franken”), bekam auch Lisa Fitz (67) einen weißen-blauen Orden angesteckt. “Sie war in den 1980er Jahren die erste Frau Deutschlands, die mit einem kabarettistischen Soloprogramm auf der Bühne stand”, hieß es unter anderem in der Laudatio. Kollegin Monika Gruber (48) wurde ebenfalls ausgezeichnet. “Als Künstler freut man sich über jeden Preis, insofern freut mich auch dieser Preis sehr. Aber eine Ehrung vom Freistaat Bayern zu bekommen, als heimatverbundener Mensch, ist natürlich schon etwas ganz Besonderes”, so Gruber.

Regisseur Marcus H. Rosenmüller (46, “Wer früher stirbt, ist länger tot”) nahm seine Ehrung ebenfalls persönlich entgegen. “So eine Auszeichnung bedeutet natürlich immer auch die Verantwortung, dass man versucht, in dem Sinne weiterzumachen, wie man bisher tätig war. Und ich hoffe immer auf ein Bayern, in dem es nicht nur heißt ‘Mia [Wir] san mia’, sondern auch ‘Mia sind auch die anderen'”, erklärte er spot on news.

In der Laudatio ging es vor allem auch um die von ihm inszenierten “Singspiele am Nockherberg”, die er “auf ein bis dahin unerreichtes Niveau brachte”. Das freute Rosenmüller besonders, denn: “Das Singspiel ist tatsächlich etwas Herausstechendes und als Eulenspiegelei natürlich großartig. Dass es das gibt und dass ich da tätig sein durfte, war wirklich ein Highlight in meinem bisherigen Schaffen. Dafür nehme ich den Orden sehr gern an.”

Nach dem offiziellen Teil ließen sich die Neu-Ordensträger bei Speis und Trank noch gebührend feiern.

(ili/spot)

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