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Bautzen - Verstörende Szenen beim Oktoberfest in Sachsen

Neonazis zeigen Hitlergruß und feiern mit Hakenkreuz

Erneut sorgen verstörende Szenen aus Sachsen für Aufsehen. Ein Internet-Video, das auf X (ehemals Twitter) verbreitet wird, zeigt drei Männer und eine Frau in Trachten, die auf einem Oktoberfest mehrfach den Hitlergruß zeigen. Begleitet wird dies von dem Wehrmachts-Marsch "Erika", der aus den Lautsprechern des Festzelts dröhnt. Die Polizei und der Staatsschutz haben bereits Ermittlungen aufgenommen.

Video wurde in kleinem Dorf bei Bautzen aufgenommen

Das Video soll am Sonntagabend auf dem 5. Oktoberfest in Zieschütz, einem 42-Einwohner-Dorf bei Bautzen, aufgenommen worden sein. Während der Wehrmachts-Marsch "Erika" durch das volle Festzelt schallt, singen die meisten Gäste lautstark mit. Der Text des Liedes ist heutzutage jedoch nicht verboten, anders als der Hitlergruß.

Verstörende Gesten im Video

In dem nur 16 Sekunden langen Clip ist eine blonde Frau zu sehen, die zu den Zeilen "Denn Herz sei voller Süßigkeit, zarter Duft entströmt dem Blütenkleid" siebenmal den rechten Arm nach oben reißt. Der Mann gegenüber schafft dies sogar 14-mal innerhalb der 16 Sekunden. Ein weiterer Mann im Hintergrund zeigt vermutlich sechsmal den Hitlergruß. Ein dritter Mann neben der Blondine hebt zunächst seinen Bierkrug hoch, stellt ihn dann ab und streckt ebenfalls den rechten Arm in die Luft.

Polizei ermittelt und schaltet Staatsschutz ein

Das Video verbreitete sich seit Sonntagabend viral auf X. Am Montagmorgen reagierte die Polizei und leitete es an die zuständige Polizeidirektion in Görlitz weiter. Marcel Malchow (32), Sprecher der Polizeidirektion, erklärte gegenüber BILD: "Wir ermitteln wegen des Anfangsverdachts der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Der Staatsschutz wird in die Ermittlungen einbezogen."

Täter könnten leicht identifiziert werden

Es sollte nicht allzu schwierig sein, die Täter zu finden, da sie in dem Video teilweise gut zu erkennen sind. Auf dem Zieschützer Oktoberfest wurden die vier Personen dann des Geländes verwiesen, ihnen droht ein Hausverbot.

Organisatoren distanzieren sich von den Besuchern

Matthias Braune (51), der Organisator des Oktoberfests, distanzierte sich deutlich von solchen Besuchern und betonte, dass sie nur ein ganz normales Oktoberfest feiern möchten. In Zukunft wird auf die Wehrmachts-Marschmusik verzichtet.