Wie es scheint hat eine Gruppe Bauarbeiter einen möglichweise geplanten Einbruchs-Coup in eine Volksbank im westfälischen Spenge (Kreis Herford) verhindert. Bei Grabungen waren die Bauarbeiter auf einen unterirdischen Tunnel gestoßen, der offenbar direkt zu dem Bankgebäude geführt hatte. Nun hat die Polizei die Ermittlungen übernommen.
Der Tunnel war eigentlich nur durch Zufall entdeckt worden. Denn vor dem betreffenden Bankgebäude waren zuvor einige abgesackte Pflastersteine an der Einfahrt zum Parkplatz aufgefallen. Dies hatten Mitarbeiter der Bank bereits am letzten Freitag entdeckt. Als dann in den folgenden Tagen weitere Steine absackten, informierte die Volksbank eine Fachfirma, um der Sache auf den Grund zu gehen. Dort war man zunächst von einem Wasserschaden ausgegangen. Bei den Reperaturarbeiten waren die Arbeiter dann in zwei Meter Tiefe auf Holzplanken gestoßen, die offenbar als Decke für den Tunnel diente, den die Männer wenige Minuten später entdeckten. Unmittelbar nach dem Fund hatten die Bauarbeiter die Polizei informiert. Kurze Zeit später konnte die Kripo dann vor Ort den Sachverhalt rekonstruieren und zahlreiche Beweise sicherstellen. Der entdeckte Tunnel hatte eine Länge von etwa 7 bis 8 Metern bei einer Breite von 1 Meter. Offenbar hatten die Täter bereits länger an diesem Tunnel gegraben, der unmittelbar bis an die Grundmauern der Bank heranreicht. Denn Durchbruch hatten die Räuber allerdings nicht vorgenommen.
Nach der Entdeckung äusserte sich eine Sprecherin der Polizei zu dieser Entdeckung. “Nach bisherigen Erkenntnissen gehen wir davon aus, dass mögliche Täter versuchten, durch diesen Tunnel in das Innere der Volksbank zu gelangen”, glaubt man von Seiten der Polizei. Begonnen hatten die Täter die geheimen Ausgrabungen offenbar vom Trafohäuschen eines Stromnetzbetreibers. Dort hatten die Täter offenbar in der Vergangenheit bereits das Schloss zum Zutritt ausgetauscht. Das lässt darauf schließen, das den Tätern bekannt ist, dass das Wartungspersonal des Stromanbieter nun in großen zeitlichen Abständen nach dem Rechten sieht. Im Tunnel selbst hat sich die Polizei noch nicht umgesehen, da das Risiko eines Einsturzes gegeben sei. “So etwas erlebt man sonst nur im Fernsehen. Das ist Wahnsinn”, erklärte Volksbank-Mitarbeiter Volker Stein gegenüber der “Neuen Westfälischen”. “Vielleicht hatten die Täter vor, Pfingsten in Ruhe in die Bank zu gelangen”, spekuliert der Bankmitarbeiter. Und ob der große Aufwand der Täter sich gelohnt hätte, scheint fraglich. Denn der Sprecher der Bank bestätigt, dass man gut gegen Einbruch und Vandalismus abgesichert sei. Außerdem würden bei der Filiale in Spenge keine größeren Bargeldbeträge gelagert.