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Bande soll mehr als 560 Menschen in Lastwagen nach Deutschland geschleust haben

Bei einer internationalen Razzia sind Ermittler gegen ein mutmaßliches Schleusernetz vorgegangen, das mehr als 560 Menschen in Lastwagen versteckt illegal nach Deutschland gebracht haben soll. Wie die Bundespolizei in Potsdam mitteilte, wurden dabei am Mittwoch sechs Verdächtige aufgrund vorab erlassener Haftbefehle gefasst. Eine Festnahme erfolgte in Deutschland, vier in Rumänien und eine in Bulgarien.

Laut Bundespolizei handelte es sich um eine gemeinsame Aktion von Ermittlern aus Deutschland, Rumänien, Bulgarien und Serbien. Auch die österreichische Polizei und die EU-Polizeibehörde Europol waren beteiligt. Die Ermittlungen waren demnach durch Aufgriffe von türkischen und syrischen Staatsbürgern an den deutschen Grenzen zu Österreich, Tschechien und Polen ausgelöst worden.

Das Netzwerk habe Migranten auf der Schleusungsetappe von Rumänien nach Deutschland "unter menschenunwürdigen Bedingungen" auf Ladeflächen von Lastwagen versteckt, hieß es. Dort mussten sie tagelang ausharren. Die mehr als 560 Menschen wurden demnach bei 68 einzelnen Schleusungen transportiert.

Bei der Razzia vom Mittwoch wurden 15 Objekte durchsucht, elf davon in Rumänien. Das Netzwerk soll laut Bundespolizei Migranten von der Türkei aus über die sogenannte Balkanroute nach Deutschland gebracht haben. Rund 200 Einsatzkräfte waren bei der Aktion im Einsatz, bei der unter anderem auch drei teure Autos sowie Bargeld und diverse Beweismittel beschlagnahmt wurden.

Die auf die Zerschlagung des Netzwerks gerichteten Ermittlungen wurden seit Dezember von einer gemeinsamen Ermittlungsgruppe unter deutscher, rumänischer und serbischer Beteiligung geführt. In Serbien wurde demnach bereits im Juli 2022 ein Beschuldigter festgenommen. Der Gruppe wird neben den Schleusungen nach Deutschland auch der illegale Transport von mehr als 300 Menschen nach Rumänien vorgeworfen, wie die Bundespolizei am Mittwoch weiter mitteilte.

bro/cfm