Schon seit dem frühen Morgen ist das angekündigte Sturmtief “Kirsten” über Norddeutschland eingetroffen. Schon jetzt sind die Feuerwehren, in Nordrhein-Westfalen im Dauereinsatz. Denn zu dieser Jahreszeit können die Stürme, begünstigt durch die lange Trockenheit, besonders gefährlich werden.
Das Sturmtief “Kirsten” hat schon am frühen Mittwochmorgen zu schweren Unwettern mit kräftigen Böen über Nordrhein-Westfalen geführt. An vielen Orten in Nordrhein-Westfalen mussten Feuerwehren ausrücken, um umgestürzter Bäume von den Straßen zu entfernen. Im Hünxe am Niederrhein wurde eine Autofahrerin leicht verletzt, als ein Baum auf die Motorhaube ihres Wagens gefallen war. In Kleve wurde nach Angaben der Polizei ein Motorradfahrer verletzt, der bei seiner Fahrt von einem herabfallenden Ast verletzt wurde. Auch der Bahnverkehr wurde durch entwurzelte Bäume behindert. Einige Strecken mussten wegen der Sturmschäden gar gesperrt werden. In Dortmund-Aplerbeck hatte die Deutsche Bahn sogar einen Nahverkehrszug mit 100 Reisenden evakuiert. Ein umgestürzter Baum auf den Gleisen hatte zuvor die Weiterfahrt des Zuges verhindert.
Zudem kam es auf den Bahnstrecken bei Köln, Ennepetal, Schwerte und Aachen ebenfalls zu schweren Beeinträchtigungen. Zahlreiche Reisende mussten Umleitungen und Verspätungen in Kauf nehmen. Auf der A 44 kippten die Sturmböen ein Lastwagen mitten auf der Autobahn um. Nach dem Vorfall musste die Autobahn in Fahrtrichtung Aachen gesperrt werden. Im Lauf des Tages wird “Kirsten” in fast ganz Deutschland für stürmischen Böen oder Sturmböen sorgen. In Schleswig-Holstein und Hamburg könnten Windgeschwindigkeite von bis zu 75 Kilometer pro Stunde erreicht werden. Oft werden die Stürme auch von ergiebigen Niederschlägen begleitet. Der Schwerpunkt des Tiefs soll laut den Experten des DWD über Niedersachsen liegen. Dort muss aus diesem Grund ebenfalls mit Sturm und Gewitter gerechnet werden. Eine besondere Gefahr stellen die zur Zeit noch voll belaubten Bäume dar. Diese bieten den starken Windböen nämlich eine größer Angriffsfläche.
Wegen der starken Belaubung können zur aktuellen Jahreszeit bereits niedrigere Windstärken ausreichen, um die Bäume zu entwurzeln. Besonders vor dem Hintergrund, dass viele der Bäume bereits durch die lange anhaltende Trockenheit geschwächt sind, stellt das Sturmtief also eine große Gefahr dar. Am frühen Nachmittag wird “Kirsten” dann nach Nordosten weiterziehen. Ab dem späten Nachmittag werden dann Ostniedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern von dem Sturm beeinträchtigt. Bis tief in die Nacht zum Donnerstag muss sowohl im Osten als auch Nordosten mit starken Sturmböen gerechnet werden. Auf hochgelegenen Bergen wie dem Brocken seien außerdem Orkanböen möglich. In Nordfriesland, an der Nordseeküste und den Nordsee-Inseln rechnen die Meteorologen zudem mit starken Regenfällen.