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Bahn will strenger gegen gefälschte Deutschlandtickets vorgehen

Die Deutsche Bahn will angesichts einer steigenden Zahl von gefälschten Deutschlandtickets härter durchgreifen. "Mal reisen Fahrgäste mit kopierten QR-Codes", mal seien manipulierte Tickets im Umlauf, berichtete der Ehrenvorsitzende des Fahrgastverbands Pro Bahn, Karl-Peter Naumann, der Funke Mediengruppe (Samstag). Über die Zahl der Verstöße und die Höhe des Schadens konnte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) keine Angaben machen.

"Gefälschte und von Dritten genutzte Deutschlandtickets sind seit Einführung des Tickets im Umlauf", sagte der Sprecher der Eisenbahngesellschaft Metronom, Richard Lemloh. Das Unternehmen habe deshalb die Kontrollen verschärft. "Unser Personal ist dazu angehalten, sich grundsätzlich entsprechende Lichtbildausweise wie Personalausweis, Reisepass oder Führerschein als Legitimation vorzeigen zu lassen", sagte der Sprecher.

Alle Deutschland-Tickets - digital und analog - tragen einen QR-Code sowie den Namen des Karteninhabers. Die Fahrkarte gilt nur für den Abonnenten oder die Abonnentin, ist also nicht übertragbar. 

Wer ein Ticket fälscht, geht ein hohes Risiko ein. "Werden Tickets gefälscht oder von Dritten genutzt, stellen wir im Regelfall auch die entsprechenden Strafanträge", sagt Lemloh. Auch die Deutsche Bahn zeigt Reisende bei der Bundespolizei an, wenn der Verdacht auf Betrugsversuch besteht, sagte ein DB-Sprecher.

"Fahrgäste mit einem gefälschten Ticket müssen mit einem Strafverfahren wegen Betruges, Urkundenfälschung und Beförderungserschleichung rechnen", erklärte die Berliner Fachanwältin für Strafrecht, Vanessa Gölzer. "Für diese Delikte sieht das Gesetz grundsätzlich Geldstrafen oder Freiheitsstrafen vor."

Trete jemand erstmals mit der Fälschung eines Deutschland-Tickets strafrechtlich in Erscheinung, sei mit einer Geldstrafe zu rechnen, erläuterte Gölzer. "Wie hoch die Strafe konkret ausfällt, hängt von den Umständen des Einzelfalls ab. Es spielen Vorstrafen, das Verhalten bei und nach der Tat, der Hintergrund des Handelns und das Einkommen der betroffenen Person eine Rolle."

Das Deutschlandticket gilt seit Mai und berechtigt für 49 Euro im Monat bundesweit zu Fahrten im Nah- und Regionalverkehr.

kbh