Im Tarifkonflikt mit der Eisenbahngewerkschaft EVG hat die Deutsche Bahn ein neues Angebot vorgelegt. Dieses orientiere sich am "Volumen des öffentlichen Dienstes" und beinhalte auch eine "starke soziale Komponente", teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Demnach bietet die Bahn in zwei Schritten insgesamt zehn Prozent mehr Lohn - fünf Prozent ab März 2024 und noch einmal fünf Prozent ab August 2024 - für untere und mittlere Einkommen.
Für obere Einkommen soll es zu diesen Zeitpunkten jeweils vier Prozent mehr Geld geben. Angeboten hat die Bahn zudem als Überbrückung einen Inflationsausgleich von insgesamt 2850 Euro, der ab Juni dieses Jahres in mehreren Schritten ausgezahlt werden soll. Als Laufzeit schlägt die Bahn 27 Monate bis Juni 2025 vor.
Die EVG bezeichnete das neuerliche Angebot als "nicht verhandlungsfähig" und forderte Nachbesserungen noch im Laufe des Tages. Die EVG findet vor allem die Länge der Laufzeit "inakzeptabel" und kritisierte, dass die Frage des Mindestlohns nicht gelöst sei. Die Gewerkschaft fordert diesen als Basis, die Bahn strebt einen bahnspezifischen Mindestlohn von 13 Euro an, der mit den Lohnerhöhungen verrechnet wird. Einmalzahlungen lehnt die EVG ab.
Beide Seiten hatten ihre Tarifgespräche am Dienstagmorgen wieder aufgenommen. Nach der Vorlage des neuen Angebots zogen sich die beiden Tarifkommissionen laut Bahn zu internen Beratungen zurück.
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