Sieben Preise für Kriegsdrama
Die British Academy Film Awards, kurz BAFTA Awards, gelten als “britische Oscars” und letzter Gradmesser, bevor die echten Goldjungen in Los Angeles verliehen werden. Geht es danach, so dürfte das Weltkriegsdrama “1917” jetzt schon als großer Gewinner am 9. Februar feststehen. Sieben seiner neun BAFTA-Nominierungen konnte der Film von Regisseur Sam Mendes (54) in Preise ummünzen, darunter als “Bester Film” und “Bester britischer Film” sowie für “Bester Regisseur” und “Beste Cinematography”.
Auch für den Sound, die Spezialeffekte und das Produktionsdesign räumte “1917” ab. Als “Beste Schauspielerin” wurde Renée Zellweger (50) für das Drama “Judy” geehrt, Laura Dern (52) siegte als “Beste Nebendarstellerin” für “Marriage Story”. Das Pendant der Herren konnte erneut Brad Pitt (56) für “Once Upon a Time… in Hollywood” abstauben.
Der Star, der schon bei vergangenen Preisverleihungen als Witzbold glänzte, schaffte dies indirekt auch wieder bei den BAFTAs.
Weil er wegen “Familienangelegenheiten” nicht vor Ort sein konnte, wurde seinem Co-Star Margot Robbie (29) die Aufgabe zuteil, Pitts Dankesrede vorzulesen. In Anwesenheit von Prinz William (37) und Herzogin Kate (38) las sie etwa einen “Brexit”-Witz von einem Zettel ab: “Hey, Großbritannien! Ich habe gehört, dass du wieder Single bist. Willkommen im Club!” Und auch zum “Megxit” hatte Pitt noch eine Punchline parat: Seinen Award wolle er auf den Namen Harry taufen – denn er sei “begeistert darüber, ihn zurück in die Staaten mitzunehmen”.
Für den denkwürdigsten Moment der Veranstaltung sorgte derweil Joaquin Phoenix (45), der als “Bester Hauptdarsteller” für seine Darbietung des “Joker” geehrt wurde. Er kritisierte während seiner Dankesrede lautstark die britische Veranstaltung, die in seinen Augen erneut jedwede Diversität bei den Nominierten Künstlerinnen und Künstlern vermissen ließ.
“Ich fühle mich hin und her gerissen”, so Phoenix, als er seinen Preis gewann. “So viele meiner Schauspielkollegen, die es ebenfalls verdienen würden, haben nicht dasselbe Privileg. Ich glaube, wir schicken Menschen mit anderer Hautfarbe die deutliche Botschaft, dass sie hier nicht willkommen sind.”
(stk/spot)