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Baerbock setzt auf sozial gerechten Weg zu mehr Klimaschutz

Grüne wollen in Sofortprogramm Aus für Kohle und Verbrenner bis 2030 fordern

Grünen-Chefin Annalena Baerbock setzt auf eine Verbindung von Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit. "Wir haben einen sozial gerechten Weg zu einem klimaneutralen Industrieland aufgezeigt", sagte die Kanzlerkandidatin dem Berliner "Tagesspiegel" vom Sonntag zu den Zielen ihrer Partei. In ihrem Klima-Sofortprogramm, das die Grünen am Dienstag vorstellen wollen, solle dies noch einmal zugespitzt werden.

Das Sofortprogramm "wird enthalten, was wir in den ersten Monaten einer neuen Bundesregierung anschieben wollen", sagte Baerbock. Dazu gehörten ein "schneller Kohleausstieg bis 2030" sowie bis dahin auch "ein Umstieg von Verbrennungsmotoren auf elektrifizierte Pkw".

Wichtig sei dafür der massive Ausbau der erneuerbaren Energien, betonte Baerbock. Dafür müssten die Ausschreibungsmengen für neue Anlagen verdreifacht werden. Die Grünen wollten "den Windausbau beschleunigen und jedes neue Dach von Firmen oder privaten Häusern für Solarenergie nutzen". Gegen die Klimakrise "gibt es keinen Impfstoff, da hilft nur Klimapolitik", sagte die Grünen-Chefin.

Zu ihren Fehlern in der Anfangsphase des Wahlkampfs äußerte sich Baerbock selbstkritisch: "Manches hat in den vergangenen Wochen gelitten, weil ich nicht alles richtig gemacht habe und das schmerzt mich sehr", sagte sie dem "Tagesspiegel". Dies sei für sie aber kein Grund, sich zu verstecken. "Wir sind keine Roboter. Ich mache Politik als Mensch, aus der Lebenswirklichkeit der Menschen heraus. Und dabei möchte ich bleiben", sagte die Parteichefin.

Baerbock stellte auch klar, dass sie bei der Bundestagswahl weiter auf einen Erfolg ihrer Partei setzt. "Wofür wir antreten, ist ein Aufbruch", hob die Grünen-Kanzlerkandidatin hervor. "Wir wollen eine Regierung, die dieses Jahrzehnt mit all seinen Chancen nutzt und sich nicht weiterhin einfach so durchwurschtelt". Dafür wollten die Grünen "alles geben. Und zwar nicht für uns, sondern für die Menschen in diesem Land".

by Stefanie LOOS