Bei ihrem Besuch in Kiew hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) für das kommende Jahr eine Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine in Berlin angekündigt. "Damit aus Leid und Zerstörung Neues erwachsen kann, gehen wir gemeinsam den Wiederaufbau an", sagte Baerbock am Montag nach einem Treffen mit ihrem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba in der ukrainischen Hauptstadt. "Dazu werden wir im nächsten Jahr gemeinsam die Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine in Berlin ausrichten."
Deutschland unterstütze die Ukraine zudem bei den Vorbereitungen für den Winter. "Russlands perfides Ziel ist es, die Menschen in der Ukraine im Winter auszuhungern und erfrieren zu lassen", sagte Baerbock. Allein im vergangenen Jahr habe es 1500 russische Raketenangriffe auf die Energieversorgung gegeben.
"Wir unterstützen die Ukraine daher bei den Vorbereitungen auf den Winter und stocken unsere humanitäre Soforthilfe noch einmal um 20 Millionen Euro auf", sagte die Ministerin. Damit belaufe sich die deutsche humanitäre Hilfe für die Ukraine allein in diesem Jahre bereits auf 380 Millionen Euro.
Zugleich werde "mit Hochdruck" daran gearbeitet, das europäische Energienetz enger mit der Ukraine zu verbinden und dabei die "grüne Transformation auf den Weg" zu bringen. Als ein Beispiel verwies Baerbock auf Pläne für einen neuen Windpark im Sperrgebiet von Tschernobyl. "Dafür wurden heute erste Schritte eingeleitet", sagte die Ministerin.
Die Atomruine von Tschernobyl solle nicht länger nur allein für die "gigantische Umweltkatastrophe" von 1986 stehen, "sondern kann ein Symbol für saubere und klimafreundliche Energie werden".
Baerbock war am Montagmorgen zu einem unangekündigten Besuch in der Ukraine eingetroffen. Es ist ihr vierter Besuch in der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar vergangenen Jahres.
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