Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat bei einem Besuch in Südkorea ihre Kritik an der Politik Chinas bekräftigt. China habe sich in den vergangenen Jahren "deutlich verändert" und arbeite, "gerade mit Blick auf die regelbasierte internationale Ordnung" daran, "seine eigenen Regeln zu schaffen", sagte Baerbock am Samstag in Seoul. Sie äußerte sich nach einem Treffen mit ihrem südkoreanischen Kollegen Park Jin.
Aufgrund der engen Wirtschaftsbeziehungen Deutschlands und Südkoreas zu China habe sie sich mit Park auch über dieses Thema ausgetauscht, sagte die Bundesaußenministerin. China sei für Deutschland "Partner, Wettbewerber, aber eben auch zunehmend systemischer Rivale". Deshalb müsse mit Blick auf die wirtschaftliche Sicherheit eine Risikominderung erfolgen, und da könne Deutschland auch "viel von zum Beispiel Südkorea lernen, das eine wirtschaftliche Sicherheitsstrategie auch für sich definiert hat".
Baerbock verkündete zudem, Deutschland wolle sich im Indopazifik stärker engagieren. Dieser sei "eine Schlüsselregion für die Ausgestaltung der internationalen Ordnung im 21. Jahrhundert". 2023 werde Deutschland an der multinationalen Meeresübung Talisman Sabre in Australien teilnehmen und 2024 werde ein deutsches Marineschiff in die Region entsandt, um die gegen Nordkorea verhängten Sanktionen zu überwachen.
Bearbock hatte zuvor zwei Tage in China verbracht und dort auch heikle Themen wie den Ukraine-Krieg, die Situation in der Straße von Taiwan sowie die Lage der Menschenrechte nicht ausgespart. Am Sonntag reist Baerbock zum Außenministertreffen der G7-Staatengruppe nach Japan.
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