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“Babylon Berlin”: Wie geht es nach Staffel drei weiter?

Rätselraten um Hitserie

Vorerst ist Schluss mit “Babylon Berlin”. Auf Sky sind am 28. Februar die letzten beiden Episoden der dritten Staffel ausgestrahlt worden, im Herbst 2020 folgt die Free-TV-Premiere im Ersten. War’s das mit der preisgekrönten deutschen Serie? Es wäre eine absolute Überraschung, wenn es keine weiteren Folgen geben würde. Eine vierte Staffel scheint unausweichlich, denn das dritte Staffelfinale macht Lust auf mehr – und lässt etliche Fragen offen. Wer ist den Serientod gestorben? Wer war für die Mordserie verantwortlich? Sind sich Charlotte (Liv Lisa Fries, 29) und Gereon (Volker Bruch, 39) nähergekommen?

Achtung, die folgenden Passagen enthalten massive Spoiler aus Staffel drei von “Babylon Berlin”. Wer die Folgen noch nicht kennt, sollte nicht weiterlesen!

Vorneweg sei klargestellt: Nicht alle Cliffhanger am Ende von Staffel zwei werden in der dritten Runde aufgelöst. Mit dem neuen Erzählstrang in der Filmbranche tauchen vielmehr neue Figuren, neue Probleme und neue Fragen auf. Dennoch fällt es leichter, dem Geschehen zu folgen, denn der Plot hat sich durch weniger Nebenhandlungen verdichtet.

Es wird ein Film gedreht, bei dem der Armenier (Misel Maticevic, 49), dessen Name Edgar Kasabian ist, und seine Frau, Esther Kasabian (Meret Becker, 51), mitmischen. Auch der mysteriöse Walter Weintraub (Ronald Zehrfeld, 43) stößt zu ihnen. Am Set des Films stirbt die Hauptdarstellerin – es bleibt nicht der einzige Mord. Doch wer ist für die Toten verantwortlich? Der Verdacht fällt auf Weintraub, der schwer verletzt wird. Die Auflösung deutet sich im Lauf der Ermittlungen schließlich an und gipfelt in einem packenden Showdown, bei dem das Leben mehrerer Polizeibeamter in Gefahr gerät.

Kriminalkommissar Gereon Rath (Volker Bruch) durchlebt in der dritten Staffel so einige Tiefen – und landet sogar selbst im Krankenhaus. Nicht nur muss er die heikle Mordserie in der Filmszene aufklären, er hat auch mit privaten Problemen zu kämpfen. So entfernt er sich immer weiter von seiner Liebsten, Helga (Hannah Herzsprung, 38), bis sie vollends in die Arme von Unternehmer Alfred Nyssen (Lars Eidinger, 44) flüchtet, der den Börsencrash 1929 zu seinen Gunsten nutzt. Helgas Zuwendung zu Nyssen entfremdet sie von ihrem Sohn Moritz.

Dessen Verhältnis zu Gereon wird daraufhin besser. Aber er wendet sich der Hitler-Jugend zu. Plötzlich hat Rath selbst das Buch “Mein Kampf” in der Hand. Gereons Therapeut (Jens Harzer, 47), der sich als sein totgeglaubter Bruder Anno Rath offenbart hat, treibt zudem weiter sein Unwesen. Inwieweit er Einfluss auf Gereon und dessen Psyche nimmt, bleibt aber weitestgehend undurchschaubar. In einer durchaus verstörenden Szene mit einem Medium tritt er als Helfer der Polizei auf. Doch was führt er eigentlich im Schilde?

Charlotte Richter (Liv Lisa Fries) darf nun an der Seite von Rath als Kriminalassistentin arbeiten und muss sich in der von Männern dominierten Branche immer wieder aufs Neue beweisen. Frauen in der Mordkommission, das kommt nicht bei allen Kollegen gut an. Gegen Ende kostet sie das fast ihr Leben. Verbissen sorgt sie sich um ihre Schwestern, doch das läuft alles andere als reibungslos. Einmal mehr taucht sie dafür ins zwielichtige Rotlichtmilieu ein, um an Geld zu kommen.

Besonders tragisch endet ihr Kampf um das Leben ihrer Freundin Greta Overbeck (Leonie Benesch, 28), die bekanntlich im Knast sitzt wegen des Attentats an August Benda (Matthias Brandt, 58). Greta verweigert zunächst jede Unterstützung. Als sich ein Anwalt ihrer Sache annimmt und sie dem zustimmt, ist es im Grunde schon zu spät.

Denn Regierungsrat Gottfried Wendt (Benno Fürmann, 48) verfolgt mit Gretas Hinrichtung seine eigenen Ziele. Er geht dafür im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen und schreckt auch in den eigenen Reihen nicht vor Todesopfern zurück. Charlotte und Gereon kommen ihm zwar auf die Schliche, doch können sie ihn überführen? Einen saftigen Dämpfer erhält Wendt am Ende der Staffel, als ein neuer Polizeichef ernannt wird. Aber aufgeben wird er wohl kaum.

Dass Charlotte Gefühle für Gereon hat, ist kein Geheimnis. Der Herr Kommissar lässt in Staffel drei durchblicken, dass er seiner Kollegin ebenfalls mehr als kollegial zugetan ist. Ein leidenschaftlicher Kuss auf einer Party dürfte das ein oder andere Fanherz höherschlagen lassen. Wer allerdings hofft, dass die beiden ihre Beziehung vertiefen, wird bitter enttäuscht. Und ob Charlotte Gereon erzählen wird, was mit dem ungeborenen Kind von Helga passiert ist?

Staffel drei endet wie sie begonnen hat: mit dem Börsencrash. Ein endgültiges Ende der Serie scheint unwahrscheinlich. Zu viele Fragen sind weiter offen. Die Buchreihe von Volker Kutscher (57), auf der “Babylon Berlin” basiert, umfasst sieben Romane. Nach dem zweiten Buch “Der stumme Tod”, an das Staffel drei angelehnt war, folgt “Goldstein”. Der Roman spielt im Berlin 1931. Darin verschärft sich die Wirtschaftskrise, in der Unterwelt tobt ein Machtkampf und die Stadt befindet sich auf dem Weg in den Faschismus. Diese Elemente wurden bereits in der dritten Staffel der Serie angedeutet.

(cam/spot)

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