In der Automobilindustrie bahnt sich eine mögliche Milliardenübernahme an. Der Zulieferer Schaeffler teilte am Montag in Herzogenaurach mit, den in Regensburg ansässigen Antriebsspezialisten Vitesco übernehmen zu wollen. Schaeffler sei vor allem mit Blick auf die Elektromobilität "davon überzeugt, dass der Zusammenschluss mit Vitesco die Wettbewerbsfähigkeit erheblich verbessern wird", erklärte das Unternehmen.
"Insbesondere bei der Elektrifizierung verfügen Schaeffler und Vitesco über ein sehr komplementäres Technologieportfolio, das es dem kombinierten Unternehmen ermöglichen wird, in diesem Bereich eine lückenlose Produktpalette anzubieten und so das beschleunigte Wachstumspotenzial der Elektromobilität zu nutzen", erklärte Schaeffler.
Schaeffler bietet demnach 91 Euro je Vitesco-Aktie, was rund 20 Prozent über dem Drei-Monats-Durchschnittskurs von Vitesco liegt. Weitere Einzelheiten zum Erwerbsangebot für die frühere Continental-Antriebssparte Vitesco, die im September 2021 abgespalten wurde, sollen voraussichtlich am 15. November veröffentlicht werden. Die Annahmefrist werde voraussichtlich Mitte Dezember 2023 enden, erklärte Schaeffler.
Schaeffler-Vorstandschef Klaus Rosenfeld verwies auf erhebliche Wachstumspotenziale, vor allem im Bereich E-Mobilität. "Schaeffler und Vitesco sind zusammen stärker", erklärte er. "Das bringt deutliche Vorteile für Kunden, Beschäftigte, Aktionäre und Geschäftspartner."
Auf Basis der Jahreszahlen von 2022 wird Schaeffler nach eigenen Angaben nach dem Zusammenschluss einen erwarteten Jahresumsatz von rund 25 Milliarden Euro haben. Das kombinierte Unternehmen werde zudem "über 120.000 Mitarbeitende beschäftigen und über 44 Forschungs- und Entwicklungszentren sowie mehr als 100 Produktionswerke in allen großen Weltregionen verfügen."
jm/ilo