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Auszubildende bekommen zwischen 620 und 1580 Euro pro Monat

Azubis im Friseurhandwerk bekommen am wenigsten Lohn, Lehrlinge im Bauhauptgewerbe in Westdeutschland am meisten: Die Spanne reicht von 620 Euro pro Monat bis 1580 Euro. Das ist das Ergebnis einer Auswertung der Ausbildungsvergütung in 20 ausgewählten Branchen, die das Tarifarchiv des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung am Montag vorlegte. 

Die 620 Euro gesetzliche Mindestausbildungsvergütung bekommen demnach angehende Friseure und Floristikerinnen in Ostdeutschland - die 1580 Euro sind es für Auszubildende im Bauhauptgewerbe in Westdeutschland im vierten Lehrjahr. Den größten Sprung gab es den Angaben zufolge im Backhandwerk, wo die Ausbildungsvergütungen ab dem 1. August dieses Jahr im ersten Ausbildungsjahr um 26,5 Prozent steigen. 

"In einigen Tarifbranchen sind die tarifvertraglichen Ausbildungsvergütungen in jüngster Zeit überdurchschnittlich stark angehoben worden", erläuterte der Leiter des WSI-Tarifarchivs, Thorsten Schulten. Die Tarifvertragsparteien hätten damit auf sinkende Ausbildungszahlen und einen zunehmenden Fachkräftemangel reagiert. 

Erhöhungen um 20 Prozent und mehr gab es außerdem im bayerischen Gastgewerbe, in der westdeutschen Floristik und der Süßwarenindustrie in Nordrhein-Westfalen. Über zehn Prozent stiegen die Ausbildungsvergütungen im sächsischen Gastgewerbe, in der Landwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern und im Bankgewerbe.

Die Ausbildungsvergütungen werden normalerweise im Rahmen der regulären Tarifverhandlungen zusammen mit den Löhnen der Beschäftigten verhandelt, wie das WSI erläuterte. "Damit hängen sie auch mit der Verhandlungsposition der jeweiligen Gewerkschaft zusammen, die von Branche zu Branche und von Region zu Region sehr unterschiedlich ist." Dementsprechend existierten bei der Höhe der Ausbildungsvergütungen erhebliche Unterschiede.

ilo/pe