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Auszählung vorbei – Scholz gewinnt! Aber Laschet kann noch Kanzler werden – das ist jetzt entscheidend

Nach den ersten Ergebnissen der Bundestagswahl haben sowohl SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz als auch dessen Konkurrent, der CDU-Kandidat Armin Laschet den Regierungsauftrag für sich reklamiert. Allerdings sind neben einer großen Koaltion zwischen SPD und der Union lediglich eine Ampel- oder eine Jamaika-Koalition möglich. Trotz Scholz Sieges – Kanzler kann er nur SO werden:

Spannende Bundestagswahl ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen gewesen

Wenig überraschend hat sich die Bundestagswahl 2021 zu einem engen Rennen zwischen den beiden Kanzlerkandidaten Olaf Scholz und Armin Laschet entwickelt. Erste Hochrechnungen zeigten SPD und CDU/CSU praktisch gleichauf. Doch im Lauf des Abends entwickelte sich der Trend immer weiter zu einem Sieg der SPD, die ungefähr 1,5 Prozent mehr an Stimmen einfahren konnte als die CDU/CSU. Während die Union im Vergleich zur letzten Wahl jedoch herbe Verluste von über 8 Prozent erlitten hat, zählt die SPD mit einem Plus von mehr als 5 Prozent zu den Gewinnern. Auch die Grünen legten ordentlich zu, blieben jedoch hinter den Erwartungen zurück. FDP und AfD erreichten zweistellige Resultate und auch die Linke zieht nur durch 3 Direktmandate erneut in den Bundestag ein.

Scholz spricht von einem “Auftrag”

Nachdem die ersten Ergebnisse bekannt gegeben wurden, hatte SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz vor den jubelden Anhängern der Sozialdemokraten im Willy-Brandt-Haus den Sieg bei der Kanzlerwahl für sich reklamiert. Scholz bezeichnete das Wahlergebnis als “Auftrag” die politischen Ziele der SPD umzusetzen. Auch SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil bezeichnet das Wahlergebnis als Sieg für die Sozialdemokraten. “Man sieht heute Abend, der rote Balken geht nach oben, der schwarze Balken geht nach unten”, kommentierte Klingbeil. Noch vor einigen Wochen hatte sich die SPD abgeschlagen hinter der Union befunden, doch “dann haben 400.000 Mitglieder für Olaf Scholz Wahlkampf gemacht.” Nach Klingbeils Meinung habe Scholz “diesen Wahlkampf wirklich gerockt”. Auch Unionskanzlerkandidat Armin Laschet will sich noch nicht geschlagen geben und beanspruchte die Regierungsbildung für die CDU/CSU. Die Union habe “einen klaren Auftrag erhalten”, gab Laschet zu Protokoll. Trotztdem räumte Laschet in einer 1. Stellungnahme im Konrad-Adenauer-Haus ein, dass das Ergebnis nicht zufriedenstellend sei. “In jedem Fall stellt das Wahlergebnis Deutschland, die Union, alle demokratischen Parteien vor große Herausforderungen”, prophezeite Laschet. Offenbar will Laschet versuchen mittels einer sogenannten Jamaika-Koalition mit den Grünen und der FDP das Kanzleramt der Union zu retten.

Grüne stark verbessert aber hinter den Erwartungen

Die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock zeigte sich auf der Wahlparty der Grünen mit gemischten Gefühlen: “Wir wollten mehr, das haben wir nicht erreicht, auch aufgrund eigener Fehler (…), eigener Fehler von mir”, zeigte sich die Baerbock selbstkritisch. “Dieses Mal hat es nicht gereicht, aber wir haben einen Auftrag für die Zukunft”, ist auch Baerbock optimistisch. Aus der Sicht der Grünen-Politikerin brauche Deutschland eine Erneuerung. “Dafür kämpfen wir jetzt weiter. Das ist die Verantwortung für unser Land. Robert (Habeck) und ich werden dem in den nächsten Tagen – gemeinsam – gerecht werden”, kündigte Baerbock an. FDP-Chef Christian Lindner interpretierte die Entscheidung der Bürgerinnen und Bürger dahingehend, dass diese sich “eine Koalition aus der Mitte heraus”. wünschen. “Wir wollten sicherstellen, dass es nicht zu einer rot-rot-grünen Regierung kommt”, kommentiert FDP-Generalsekretär Volker Wissing das Ergebnis. Dabei hielt sich die Partei allerdings offen, ob man sich eher in einer Jamaika- oder einer Ampelkoalition sehe. “Es bleibt dabei, es kommt auf die Inhalte an”, bestätigte Wissing. Ebenfalls ein zweistelliges Wahlergebnis erreichte die AfD. Deren Chef Tino Chrupalla kommentierte das Wahlergebnis mit den Worten, dass seine Partei “gekommen sei, um zu bleiben”. Im Vergleich zur letzten Wahl hatte die AfD leichte Verluste eingefahren.

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