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Augenzeuge: Kolesnikowa sollte gewaltsam in die Ukraine abgeschoben werden

Belarussische Oppositionspolitikerin widersetzte sich und wurde festgenommen

Die belarussischen Behörden haben nach Angaben eines Augenzeugen versucht, die verschwundene Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa gewaltsam in die Ukraine abzuschieben. Kolesnikowa sei "auf den Rücksitz eines Autos gezwungen" worden, berichtete am Dienstag in Kiew der belarussische Aktivist Anton Rodnenkow, der bei dem Vorfall an der belarussisch-ukrainischen Grenze anwesend war. Kolesnikowa habe sich gewehrt und unter anderem ihrem Pass zerrissen, am Ende sei sie festgenommen worden.

"Sie wurde in den Rücksitz gestoßen, sie hat geschrien, dass sie nirgendwo hingehe", berichtete Rodnenkow, der seinerseits in die Ukraine einreiste. Kolesnikowa habe "ihren Reisepass zerrissen", sei "aus dem Fenster ins Freie geklettert" und zurück Richtung Belarus gegangen. Am Ende sei die Oppositionspolitikerin festgenommen worden.

Kolesnikowa war am Montag verschwunden, was international große Besorgnis auslöste. Am Dienstag erklärte der belarussische Grenzschutz, die Oppositionspolitikerin sei "in Gewahrsam". Sie habe versucht, die Grenze zur Ukraine zu überqueren und sei dabei festgenommen worden. Dagegen hatte bereits die ukrainische Regierung erklärt, Kolesnikowa habe sich einer "erzwungenen Abschiebung aus ihrem Heimatland widersetzt".

by Sergei GAPON