Deutschland steht vor einer Medikamentenkrise! Apotheken landesweit setzen ein Zeichen und schließen temporär ihre Türen in Protest gegen Gesundheitsminister Karl Lauterbach - die Situation spitzt sich zu - wie kritisch wird die Medikamentenknappheit für das Land sein?
Apotheken in ganz Deutschland setzen ein Statement und bleiben für einige Stunden geschlossen, um gegen die gegenwärtigen Umstände in ihrer Branche aufzustehen. Während der Schließzeit verfolgen die Mitarbeiter gespannt die Online-Aussage von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (60, SPD) und seine Antwort auf die Branchenforderungen. Für den Verband der Apotheker ist die Lage klar: "Die abgehobenen Ideen des Bundesgesundheitsministers zeigen einmal mehr, dass er die mittlerweile kritische Versorgungslage in Deutschland nicht erfasst", sagt der Vorsitzende Thomas Dittrich. Er kündigt deshalb für den 2. Oktober einen weiteren Protesttag an – dieses Mal mit einer ganztägigen Schließung der Apotheken.
Aber nicht nur in Sachsen regt sich Widerstand. Der Bundesverband der Apotheker hat vor, ab dem 8. November jeden Mittwoch des Monats landesweit Filialen zu schließen und Demonstrationen zu veranstalten.
Dittrich fährt fort mit seiner Kritik: „Anstatt den seit Monaten angefragten Termin für einen konstruktiven Dialog mit den ausgewiesenen Fachleuten für Arzneimittelversorgung wahrzunehmen, ist Lauterbach weiterhin auf Solopfaden unterwegs.“
Dittrich, der die Interessen von fast 900 Apotheken im Freistaat vertritt, sieht insbesondere die Patienten durch die aktuellen Entwicklungen bedroht: „Anstatt die Ursachen der Probleme in Angriff zu nehmen, sollen die bewährten und vor allem hocheffizienten Strukturen der Arzneimittelversorgung vor Ort erheblich geschwächt werden, und das auf Kosten unserer Patientinnen und Patienten“, erklärt der Vorstand.