Von dem geplatzten U-Boot-Geschäft zwischen Frankreich und Australien ist nach Angaben aus dem Europaparlament auch eine Tochter des deutschen Rüstungskonzerns ThyssenKrupp betroffen. Der Vorsitzende des Ausschusses für internationale Handelspolitik, Bernd Lange (SPD), sagte am Montag in Brüssel, die Aufkündigung des milliardenschweren Deals habe "Konsequenzen für ein deutsches Unternehmen: die ThyssenKrupp-Tochter Atlas Elektronik".
Die Firma mit Hauptsitz in Bremen sollte Sonartechnik für die U-Boote liefern, wie Lange der Nachrichtenagentur AFP sagte. Das geplatzte Geschäft sei deshalb "nicht nur eine sicherheitspolitische Frage, sondern auch eine industriepolitische". Wegen des Vertragsbruchs würden für Australien nun gegebenenfalls Konventionalstrafen fällig.
Lange fürchtet darüber hinaus Auswirkungen für das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und Australien. "Bis zu den französischen Wahlen wird das nichts mehr geben", sagte der Europaparlamentarier. In Frankreich finden im April Präsidentschaftswahlen statt. Ob sich wegen des geplatzten U-Boot-Geschäfts die für Oktober geplante nächste Runde der Freihandelsgespräche mit Australien halten lässt, prüft die EU-Kommission nach eigenen Angaben noch.
Über die außenpolitischen Konsequenzen des sogenannten Aukus-Bündnisses zwischen USA, Australien und Großbritannien im Indopazifik wollten die EU-Außenminister nach Angaben eines EU-Sprechers gegen Mitternacht MEZ am Rande der UN-Generalversammlung in New York beraten. Die EU war über Aukus von den Verbündeten nach eigenen Angaben "weder konsultiert noch informiert worden".
by Jamica Johnson