CSU-Chef Markus Söder sieht in der Frage der nächsten Kanzlerkandidatur der Union derzeit CDU-Chef Friedrich Merz vorne. "Die derzeitige Favoritenrolle ist ja ganz klar benannt bei Friedrich Merz", sagte Söder am Samstag zum Auftakt der Klausurtagung der CSU-Landesgruppe im oberbayerischen Kloster Seeon vor Journalisten.
Zuletzt hatten sich auch mehrere CDU-Spitzenpolitiker für Merz ausgesprochen - eine Entscheidung soll aber erst im Spätsommer fallen. Neben Merz gelten auch Söder sowie Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) als Anwärter darauf, CDU und CSU als Kanzlerkandidat in die nächste Bundestagswahl zu führen.
Derweil verstärkte die CSU ihr Drängen auf eine vorgezogene Neuwahl des Bundestags. "Nur so lässt sich Vertrauen wiederherstellen", sagte Söder. Bundeskanzler Olaf Scholz solle es so machen wie der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (beide SPD) im Jahr 2005 und im Bundestag die Vertrauensfrage stellen. Er fürchte nur, dass der Ampel-Koalition der Mut für diesen Schritt fehle.
Die CSU fordert schon länger Neuwahlen, die dann parallel zur Europawahl im Juni stattfinden könnten. Als mögliche Koalitionspartner sieht Söder für die Union derzeit allerdings nur SPD und FDP - von einem möglichen Bündnis mit den Grünen würden bürgerliche Wähler derzeit abgeschreckt.
ran/pe