Mit den Worten "Was für ein Jahr liegt hinter uns" beginnt die selten so bewegende Neujahrsansprache von Bundeskanzlerin Angela Merkel (66). Wie bereits zu erwarten war, geht es vor allem um das Coronavirus und wie die Pandemie das Leben der Menschen beeinflusst - nämlich da, "wo wir am allermenschlichsten sind: im engen Kontakt, in der Umarmung, im Gespräch, beim Feiern", wird die Kanzlerin unter anderem von der "Tagesschau" zitiert.
Die Krise, die Merkel als "historisch" bezeichne, sei "eine politische, soziale, ökonomische Jahrhundertaufgabe". Die Kanzlerin danke den Bürgern für ihre Rücksichtnahme während der Pandemie und es dürfe nicht vergessen werden, "wie viele einen geliebten Menschen verloren haben, ohne ihm in den letzten Stunden nah sein zu können". Sie könne die Schmerzen der Menschen nicht lindern, denke aber an sie. Gleichzeitig erwähnt Merkel auch die vielen Verschwörungstheorien rund um das Virus. Diese seien "nicht nur unwahr und gefährlich, sie sind auch zynisch und grausam diesen Menschen gegenüber".
Die Kanzlerin, die bei der anstehenden Bundestagswahl nicht mehr antreten möchte, schließt mit persönlichen Worten. Es sei ihre voraussichtlich letzte Neujahrsansprache, mit der sie sich an das Volk wende. Während ihrer Amtszeit habe Deutschland ein vergangenes Jahr niemals "als so schwer empfunden - und nie haben wir trotz aller Sorgen und mancher Skepsis mit so viel Hoffnung dem neuen Jahr entgegengesehen".
Die Ansprache wird am Abend des 31. Dezembers von zahlreichen deutschen TV-Sendern ausgestrahlt. Im ZDF ist sie ab 19:15 Uhr zu sehen, unter anderem im Ersten, NDR, WDR, HR, RBB, SWR und bei Phoenix und Tagesschau 24 jeweils um 20:10 Uhr.