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Auch Eurowings streicht 1.000 Flüge aus Deutschland! Hohe Kosten belasten Luftfahrtstandort Deutschland

Die Lage für den Luftfahrtstandort Deutschland verschlechtert sich weiter. Nachdem bereits Ryanair reagierte, streicht nun auch die Lufthansa-Tochter Eurowings zahlreiche Flüge – die hohen Flughafen- und Luftsicherheitsgebühren machen Fliegen immer unattraktiver. In einem ersten Schritt werden über 1.000 Verbindungen gestrichen und auf andere Flughäfen umgeleitet. Hier mehr:

Auch Eurowings streicht bis zu 1.000 Verbindungen

Besonders betroffen ist die stark genutzte Geschäftsverbindung zwischen Hamburg und Köln/Bonn, die im Sommerflugplan 2025 aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr bedient wird. Darüber hinaus plant Eurowings, ab Hamburg weitere sechs Destinationen in Europa und Nordafrika aus dem Programm zu nehmen, darunter Santorini (Griechenland) und Keflavik (Island). Weitere Streichungen sind noch offen, wie ein Unternehmenssprecher gegenüber Vipflash.de erklärte. Eurowings-CEO Jens Bischof bedauert die Entwicklung: "Diese Situation hätte verhindert werden können. Die geplanten, überzogenen Erhöhungen der Flughafengebühren zwingen uns zu dieser Entscheidung. Leider gibt es keine gangbaren Alternativen, und die Leidtragenden sind die Reisenden aus der Region.“ Zudem prüft Eurowings weitere Streckenstreichungen an anderen deutschen Flughäfen. Bereits zum Jahreswechsel wurde die Verbindung Düsseldorf-Berlin gestrichen. Angesichts der steigenden Infrastruktur- und Standortkosten in Deutschland wird Fliegen zunehmend teurer und auf vielen Strecken unrentabel.

Luftfahrtstandort Deutschland in der Krise

Doch wer trägt die Verantwortung für diese Krise? Einige vermuten, dass Flughäfen nach den Corona-Verlusten nun die Preise erhöhen, doch der Verband der Deutschen Verkehrsflughäfen (ADV) weist dies zurück. Eine Sprecherin erklärte gegenüber BILD: "Die Flughafenentgelte sind seit der Pandemie nur moderat gestiegen, obwohl die Flughäfen enorme Verluste durch Flugausfälle hinnehmen mussten.“ Wie auch der Lufthansa-Konzern, sieht der ADV die Verantwortung bei der Politik: "Die staatlichen Kosten wie Luftsicherheits- und Flugsicherungsgebühren sowie die Luftverkehrsteuer entziehen sich unserer Kontrolle. Ab Januar 2024 steigen die Luftsicherheitsgebühren um bis zu 50 %, während die Luftverkehrsteuer im Mai 2024 bereits um 25 % erhöht wurde.“ ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel zieht ein ernüchterndes Fazit: "Der Luftverkehrsstandort Deutschland liegt in seiner Entwicklung unter dem Niveau von 2013. Wir sind nicht mehr wettbewerbsfähig.“