Am Tag vor dem Bund-Länder-Gipfel, bei dem um das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten werden wird, wendet sich Bundesfinanzminister Olaf Scholz mit einer dringenden Bitte an die Bundesbürger. Der SPD-Politiker ruft die Deutschen dazu auf, auf den Osterurlaub zu verzichten. Denn im extremsten Fall könnte bei großer Reiseaktivität zu Ostern der Sommerurlaub gefährdet sein.
Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat wegen der augenblicklich stark zunehmenden Infektionszahlen vor einer Reisewelle in den Osterfereine gewarnt. “Aus meiner Sicht sollte es zu Ostern besser keine große Reisewelle geben. Das können wir uns in der aktuellen Infektionslage einfach nicht leisten”, machte Scholz gegenüber der “Bild am Sonntag” deutlich. Denn falls sich viele Menschen zu Reisen über die Osterfeiertage entschließen sollten,
“gefährdet das den Sommerurlaub von uns allen”. Auch warnte Scholz gleichzeitig vor einer allgemeinen und bundesweite Öffnung der Außengastronomie. Besuche bei Familienangehörigen an den Feiertage sollen laut des SPD-Politikers aber möglich sein. “Das haben wir zu Weihnachten möglich gemacht, das sollte zu Ostern wieder drin sein”, erklärte Scholz zuversichtlich. Allerdings plädierte Scholz bei diesen Familienbesuchen umbedingt auf Schnelltests zurückzugreifen.
Wichtig sei es laut Scholz nun, die Infektionen in Deutschland so schnell wie möglich wieder einzudämmen. Große Reisen zu Ostern wären in dieser Hinsicht wenig hilfreich. “Vielleicht kann man innerhalb eines Landes ermöglichen, dass Ferienwohnungen genutzt werden können. Wenn aber ganz viele im großen Stil Osterurlaub machen, gefährdet das den Sommerurlaub von uns allen.”, machte Scholz deutlich. Aus diesem Grund bat der SPD-Politiker die Deutschen auf Reisen nach Mallorca und in die Türkei zu verzichten. Die Gefahr einer Ansteckung sei auf einer Reise deutlich höher, auch wenn die Inzidenzwerte am Urlaubsort niedrig sind. Vor dem Treffen von Kanzlerin Merkel mit den Ministerpräsidenten am Montag plädierte Scholz an die Länderchefs rechtzeitig die beim letzten Gipfel vereinbarte Notbremse zu ziehen, “Es muss aufhören, dass hochrangige Politiker unter Druck die Nerven verlieren und hektisch Ankündigungen machen, die nichts mit den gerade gemeinsam vereinbarten Beschlüssen zu tun haben”, forderte der SPD-Kanzlerkandidat.
Einen Seitenhieb verteilte der SPD-Politiker dann auch noch auf Gesundheitsminister Jens Spahn. “Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, politische Vorhaben klug zu durchdenken und seriös durchzurechnen. Dazu gehört, dass man nicht mal eben so per Tweet verkündet, wann es kostenlose Corona-Tests für jedermann geben wird, um danach wieder zurückzurudern, weil nichts vorbereitet ist. So verspielt man Vertrauen”, kritisiert Scholz die Handlungen des Gesundheitsminsters bei der “Bild am Sonntag”.