Seit dem letzten Freitag gehn die Impfungen in Deutschland mit dem AstraZeneca-Impfstoff weiter, nachdem diese wegen der Meldung von schweren Nebenwirkungen für einige Tage ausgesetzt worden war. Nun hat das Pharmaunternehmen AstraZeneca offenbar auch noch die Wirksamkeit seines Impfstoffes nach unten korrigiert. Angeblich schütze der Impfstoff nun nur noch zu 76 % statt wie ursprünglich angegeben zu 79 %. Im Vorfeld dieser Mitteilung war bekannt geworden, dass bei der Einstufung der Wirksamkeit offenbar veraltete Daten zum Einsatz gekommen waren.
Obwohl das Unternehmen nun die Wirksamkeit des Impfstoffes leicht nach unten korrigieren musste, macht der Pharmakonzern weiter deutlich, dass der entwickelte Impfstoff auch weiterhin 100 Prozent Wirksamkeit gegen schwere Covid-19-Erkrankungen biete. Darauf wies das Unternehmen am Mittwoch hin. Am Montag waren die Ergebnisse einer Phase-III-Studie von AstraZeneca in den USA bekanntgegeben worden. Daraufhin hatte ein internes Kontrollgremium Bedenken geäußert, weil durch das Einbeziehen von “veralteten Informationen” ein “unvollständiges wirr Wirksamkeit vermittelt” worden sein könnte. Diese Einwand hatte das US-Institut für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) am Dienstag vorgebracht. Gegen diesen Vorwurf hatte sich das britische Pharmaunternehmen gewehrt und angekündigt schnellstens weitere Daten bereitzustellen. An der Studie hatten 32.449 Probanden teilgenommen, von denen zwei Drittel geimpft worden waren. Etwa 20 Prozent der Teilnehmer der Studie waren älter als 65 Jahre und etwa 60 Prozent dieser Teilnehmer hatten verschiedenen Vorerkrankungen wie zum Beispiel Diabetes aufgewiesen, die bei einer Erkrankung mit Covid-19 zu einem schweren Verlauf führen könnten. Laut den Ergebnissen der Studie soll es auch kein erhöhtes Thrombose-Risiko unter den Studienteilnehmern gegeben haben.
Bis jetzt hat der Impfstoff von AstraZenca in den USA noch keine Zulassung erhalten. Nun jedoch will das Unternehmen auf der Grundlage neuer Studiendaten ebenfalls eine Notzulassung beantragen. Die Zweifel an den bereitgestellten Daten kommen für AstraZeneca jedoch nicht gerade gelegen. Schon in der EU hatten einige Länder die Nutzung die Impfstoffs zu Beginn auf Personen im Alter unter 65 Jahren beschränkt. Erst Anfang März durfte der Impfstoff dann auch bei älteren Personen verabreicht werden. Zudem waren im Zusammenhang mit den Impfungen mehrere Thrombosen bei geimpften Personen aufgetreten, so dass einige EU-Länder zeitweise die Impfungen mit AstraZeneca ausgesetzt hatten. Eine erneute Einschätzung der EU-Arzneimittelbehörde (EMA) bekräftigte jedoch, dass der Impfstoff “sicher und wirksam” sei. Daraufhin sind die Impfungen in den meisten Mitgliedsländern der EU fortgesetzt worden. In vielen Ländern gilt der AstraZenca-Impfstoff als wichtiger Bestandteil der Impfstrategie, weil er sowohl günstig ist und auch leichter aufbewahrt werden kann, als die meisten anderen Impfstoffe.